Wertinger Zeitung

Djokovic muss früh die Koffer packen

Tennis Der Serbe hat die Szene lange Zeit dominiert. Zuletzt kassierte er allerdings zwei überrasche­nde Niederlage­n gegen Außenseite­r – aus denen er seine Schlüsse zog

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Miami Nach der zweiten deftigen Klatsche beim „Sunshine-Double“will Tennis-Star Novak Djokovic sein künftiges Programm auf der ATP-Tour grundlegen­d überdenken. Jahrelang hatte der Serbe die Turniere in Indian Wells und Florida dominiert und sowohl 2011 als auch 2014 bis 2016 jeweils doppelte Turniersie­ge in den USA gelandet. Aber seit dem Vorjahr schwächelt der Serbe nun bei seinen bisherigen Lieblings-Masters: Am Mittwoch schied der 31-Jährige im Hard Rock Stadium von Miami mit 6:1, 5:7, 3:6 gegen den Spanier Roberto Bautista Agut im Achtelfina­le aus.

Vor knapp zwei Wochen war er in Indian Wells überrasche­nd früh am Augsburger Philipp Kohlschrei­ber gescheiter­t. Im zurücklieg­enden Jahr war die Nummer 1 der TennisRang­liste bei beiden US-Turnieren aber sogar schon in der Eröffnungs­runde ausgeschie­den.

„Es ist nicht das erste Mal, dass ich in beiden Turnieren früh verliere. Das ist mir auch in den letzten Jahren passiert. Ich muss also unbedingt überdenken, wie ich mich nächstes Jahr auf Indian Wells und Miami vorbereite“, schlussfol­gerte Djokovic, der vor Indian Wells seit dem Erfolg bei den Australian Open im Januar nicht mehr gespielt hatte.

Den Grund für seine Unkonzentr­iertheiten im Duell mit dem Spanier hatte Djokovic schnell ausgemacht: „Ich hatte einfach zu viele Dinge außerhalb des Platzes im Kopf. Ich schätze, das hat mich ein bisschen beeinfluss­t. Ich fühlte mich auch gesundheit­lich nicht gerade bestens. Ich bin noch etwas eingeroste­t. Aber hey, so ist das Leben“, sagte Djokovic, der bis Ende 2016 von Boris Becker betreut worden war. Aber der Serbe reagierte auch etwas säuerlich: „Ich habe den Rhythmus im zweiten Satz verloren. Diese Art von Spielen sollte ich nicht verlieren. Ich hatte so viele Chancen, so viele verschwend­ete Möglichkei­ten“, beklagte Djokovic.

Der 15-malige Sieger bei GrandSlam-Turnieren konzentrie­rt sich nun auf die europäisch­en SandplatzV­eranstaltu­ngen. Dort möchte er mit bisher 32 Erfolgen den Rekord des Spaniers Rafael Nadal bei den Masters-1000-Siegen (33) brechen. Nach seinen Erfolgen in New York (2018) und in Melbourne bei den Australian Open will er versuchen, mit Erfolgen in Wimbledon und Paris zum zweiten Mal in seiner Karriere nach 2015/16 den Grand Slam mit vier aufeinande­rfolgenden Erfolgen zu schaffen. „Ich muss dazu definitiv besser spielen als bei diesen Turnieren“, sagte er.

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Foto: AFP

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