Schon 99 Punkte
Eishockey Leon Draisaitl ist auf Rekordkurs
Edmonton Die Rekordjagd in seiner bislang besten NHL-Saison nimmt kein Ende. Eishockey-Nationalspieler Leon Draisaitl steht nach der nächsten Gala-Vorstellung ganz dicht vor einem weiteren Meilenstein seiner noch jungen Karriere. Nach seinem ersten – in der NHL als Hattrick gewerteten – Drei-Tore-Spiel beim 8:4 (5:1, 2:3, 1:0) gegen Marco Sturms Los Angeles Kings fehlt dem deutschen Top-Star nur noch ein
Punkt, um die magische Marke von 100 ScorerZählern in einer Saison zu durchbrechen. Das gelang zuvor noch keinem deutschen Spieler in der weltbesten Liga.
„Ein großer Abend. Das ist echt aufregend. Es hat ja auch lang genug gedauert“, sagte Draisaitl zu seinem ersten NHL-Dreierpack überhaupt. „Zu ihm gibt es einfach nichts mehr zu sagen. Sein Lauf im Moment ist unglaublich“, befand Bundestrainer Toni Söderholm. Der Finne darf sich Hoffnungen auf einen WMEinsatz des 23-Jährigen im Mai in der Slowakei machen. Trotz des Sieges bleiben die Play-off-Chancen der Oilers kurz vor dem Ende der NHL-Hauptrunde gering.
Draisaitl aber zählt schon jetzt zu den herausragenden Akteuren in dieser Spielzeit. Mit aktuell 99 Scorerpunkten ist der Kölner drittbester Spieler der Liga – noch vor Weltstars wie Sidney Crosby (Pittsburgh) oder Stanley-Cup-Sieger Alexander Owetschkin (Washington). In der Torschützenliste lag Draisaitl am Mittwoch mit nun 46 Toren aus 76 Spielen hinter dem Russen Owetschkin (49) auf Rang zwei. Drei Treffer fehlen dem Sohn des Ex-Nationalspielers Peter Draisaitl, um den Franchise-Rekord eines Oilers-Spielers zu brechen: Vor genau 30 Jahren gelangen Jimmy Carson 49 Tore in einer Spielzeit.
„Er hat einfach diesen Touch in der Offensive, der gefährlich ist“, lobte Söderholm. „Hinzu kommt, dass er sich offensichtlich blind mit seinem Nebenmann versteht“, sagte Söderholm. Mit „seinem Nebenmann“ist Edmontons Superstar Connor McDavid gemeint – dem mit 112 Punkten zweiterfolgreichsten Spieler der Liga. Der 22 Jahre alte Kanadier gilt derzeit als bester Spieler der Welt.
Edmontons Problem in dieser Saison ist allerdings, dass Draisaitl und McDavid zwar ein überragendes Jahr spielen, der Kader sonst aber nicht viel hergibt.