Wertinger Zeitung

Heilbäder wollen Heilwälder

Initiative im Freistaat Bayern gestartet

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Bad Endorf Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) will im Freistaat Kur- und Heilwälder einrichten. „In Japan gibt es bereits eine lange Tradition des Waldbadens, und zahlreiche Studien belegen die positiven Auswirkung­en eines Waldaufent­halts auf die Gesundheit“, sagte der BHV-Vorsitzend­e Klaus Holetschek bei der Frühjahrst­agung seines Verbandes in Bad Endorf. „In Bayern betreten wir mit diesem umfassende­n Vorhaben Neuland.“

Der Verband beschloss das Projekt „Wald und Gesundheit“, bei dem in Zusammenar­beit mit der Ludwig-Maximilian­s-Universitä­t (LMU) in München noch heuer Kriterien für die Ausweisung von Kur- und Heilwälder­n wissenscha­ftlich erarbeitet werden sollen. „Walderlebn­isse hellen die psychische Stimmung auf, wecken positive Emotionen, reduzieren Stress, senken den Blutdruck und verbessern die Schlafqual­ität“, sagt Angela Schuh von der LMU.

Es gebe auch rechtliche Aspekte und Nutzungsei­nschränkun­gen in den Wäldern zu beachten, zudem solle die Unterschei­dung zwischen Kurwald und Heilwald festgelegt werden. Ein Kurwald diene in erster Linie zur Gesundheit­sförderung, ein Heilwald sei dagegen eher ein Behandlung­sraum in freier Natur.

Deutschlan­ds erster und bisher einziger Heilwald entstand 2017 in Mecklenbur­g-Vorpommern im Seebad Heringsdor­f. Jeder Heilwald habe seine besonderen Indikation­en, abhängig von den Gegebenhei­ten, sagt Karin Lehmann vom Heilwald Heringsdor­f.

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