Die Gaßners bleiben der Arbeiterwohlfahrt treu
Versammlung Aus gesundheitlichen Gründen hatte Christine Gaßner den Vorsitz in Binswangen abgeben wollen. Doch es kam anders. Auch ihr Mann bleibt im Vorstand des zweitgrößten Awo-Ortsverbandes im Landkreis
Binswangen Mehrfach hatten Christine Gaßner und ihr Mann Kurt in den vergangenen Jahren erklärt dass sie ihre Posten im Vorstand der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Binswangen aus gesundheitlichen Gründen abgeben wollen. Völlig unerwartet – und doch wieder nicht – hat sich der bisherige Vorstand des Ortsverbands am Sonntag dann doch unverändert zur Wahl gestellt.
Per Akklamation wurde Christine Gaßner im alten Musikheim im Gäßle erneut zur Vorsitzenden gewählt, ihre Stellvertreterin ist Gerda Gumpp. Kassenwart bleibt Kurt Gaßner, der auch die Schriftführerarbeiten kommissarisch übernimmt, nachdem sich hierfür niemand gehat. Als Beisitzer sind Gabriele Walz, Gertraud Voss und Angela Reitenauer wieder mit im Team. Kassenprüfer sind Franz Endres und Alois Binswanger. Beste Arbeit bescheinigten sie Kurt Gaßner nach seinem Kassenbericht, der wie der Bericht der Vorsitzenden im Vorfeld der Wahl erfolgte.
Bei der Versammlung erklärte Christine Gaßner, dass es bei ihr gesundheitlich wieder bergauf gehe. Daher habe sie entschieden, sich für weitere vier Jahre zur Verfügung zu stellen. Zumal sich niemand gefunden habe, um den Verein weiterzuführen. Jedoch meinte sie: „Vielleicht finden wir in der Zwischenzeit jemanden.“
Kreisvorsitzender Paulus Gruber zeigte sich froh, dass der Ortsvermit 73 Mitgliedern – die zweithöchste Mitgliederzahl eines Ortsverbands im Landkreis – weiter in so guten Händen ist. Gruber erklärte: „Ihr seid ein Aktivposten des Kreisverbands, ich freue mich, dass ihr weitermacht.“
Immerhin organisiert das Ehepaar Gaßner das ganze Jahr über Fahrten für die Mitglieder des Binswanger Ortsverbands sowie im September für den Kreisverband die mehrtägige Urlaubsfahrt nach Südtirol. Hier können auch diejenigen mit, die nicht gut zu Fuß sind, weil bei der Auswahl der Hotels immer extra auf Barrierefreiheit geachtet wird.
Die Einnahmen der Kaffeekränzchen in Binswangen, bei dem das ganze Vorstandsteam zusammenfunden hilft und Mitglieder die Torten spenden, werden dafür verwendet, dass die Mitglieder einen Zuschuss zu den Fahrten bekommen.
Binswangens Bürgermeister Anton Winkler sagte in seinem Grußwort, bei dem er zum 30-jährigen Bestehen des Ortsverbands gratulierte: „Danke, dass wir eine solch lebendige soziale Organisation in der Gemeinde haben.“Eine Anekdote hatte Franz Endres parat. „Vor 29 Jahren“, erzählte der heutige Kassenprüfer und damalige zweite Bürgermeister und Wahlleiter, „hat sich Frau Denzel nicht mehr zur Wahl gestellt. Da bin ich den Berg hinauf und hab gesagt, Christl, du kannst zur Wahl herunterkommen, und sie wurde einstimmig gewählt.“
Auch Ehrungen für 30 Jahre Mitband gliedschaft standen auf dem Programm. Hier dankten Kreisvorsitzender Gruber und die Gaßners Margot Bunk, Rosa Bunk, Frieda Endres, Anneliese Grandel, Gertraud Leis und Walburga Kotter für ihre Treue zum Verein.
Paulus Gruber erinnerte die Gäste der Mitgliederversammlung zum Schluss des offiziellen Teils an die Entstehung der Awo, indem er die Lebensgeschichte der Gründerin Marie Juchacz aufzeigte. Dabei lud er die Gäste gleich zur Gedenkfeier 100 Jahre Awo am Samstag, 14. September, in den Stadtsaal in Dillingen ein.
Und damit niemand sich um eine Fahrgelegenheit kümmern müsse, fahren kostenlose Busse für die Mitglieder.