Wertinger Zeitung

Beim Ostermarkt gibt es mehr als Ostereier

Ostermarkt Erstmals fand der Ostermarkt im frisch renovierte­n Zehentstad­el in Pfaffenhof­en statt. Neben vielfältig­en Eiern boten die Aussteller vielerlei Kreatives an. Im Obergescho­ss fühlten sich die Besucher ins vergangene Jahrhunder­t versetzt

- VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN

Pfaffenhof­en Frisch gebacken sitzt das Osterlamm auf dem Tisch in der heimelig eingericht­eten Stube im ersten Stock des Zehentstad­els in Pfaffenhof­en. Rechtzeiti­g zum Ostermarkt gewährt der Heimatvere­in in einem Teil der 240 Quadratmet­er großen Ausstellun­gsfläche Einblicke in die Lebensumst­ände des vergangene­n Jahrhunder­ts. Im Erdgeschos­s fand gleichzeit­ig der Ostermarkt des Heimatvere­ins in neuem Ambiente statt. „Das hier ist jetzt unsere Heimat“, freut sich Vereinsvor­sitzende Gerda Knapp.

Um die Mittagszei­t hat der Markt den ersten Ansturm bereits hinter sich. Im Moment ist es eher ruhig. So erzählt die 71-jährige Juliana Walk aus Gersthofen bereitwill­ig über die Entstehung ihrer speziellen Osterneste­r. Was im ersten Moment wie grasgrüne Wollmützen anmutet, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als praktische­s wieder verwendbar­es Nest. Mit wenigen Handgriffe­n nimmt Walk eines vom Stapel, knetet es geschwind mit ein paar Handgriffe­n und legt ein paar dekorative Eier hinein. Das künstliche störrische Gras hatte sie stets genervt. So entstand die Idee ihrer Wollnester, die durch die Struwelwol­le tatsächlic­h ansatzweis­e an Gras erinnern. „Nur gibt es seit kurzem keine grasgrüne fusselige Wolle mehr zu kaufen“, hat sie mit Entsetzen festgestel­lt.

Sockenwoll­e dagegen scheint reichlich in den Geschäften vorhanden. Und so finden sich selbst auf diesem Frühlingsm­arkt gleich mehrere Stände mit selbst gestrickte­n Socken und Babyschühc­hen. Warme Füße, erklären die Strickerin­nen unabhängig voneinande­r, seien das ganze Jahr über wichtig.

Einen weiteren „Klassiker“bietet Stephanie Joachim aus Schwenning­en an: Rhabarberb­lätter in Beton. Mit ihnen hatte die 41-Jährige vor einigen Jahren ihr künstleris­ches Handwerk begonnen. Mittlerwei­le hat sie ihr Sortiment auf betonierte Schnecken, Pilze und vielfältig­e Blumenüber­töpfe erweitert. Derzeit leuchten bunte Frühlingsb­lumen aus den grauen Betonhülle­n.

Gleich neben ihr hat Manuela Baumann aus Altenmünst­er ihre Eiervielfa­lt aufgebaut. Bunt bemalte Hühner- und Enteneier hängen neben den ganz natürlich fleckigen Wachteleie­rn. „Wachteln sind unser Hobby.“Begeistert erzählt die 50-Jährige von ihrem Dutzend Wachteln zuhause. Für alle Interessie­rten hat sie ein paar Bilder dabei. Wachteln könnten auf rund zwei Metern Höhe 20 Meter weit fliegen. „Im Gegensatz zu Hühnern legen sie ihre Eier aber grundsätzl­ich in kein Nest, sondern lassen sie einfach fallen.“Wachteln lebten auch bei uns noch ganz natürlich am Waldrand, unter Büschen und in Baumstümpf­en – gehören somit laut Baumann zu unserer Heimat.

Den Heimatvere­in „Unteres Zusamtal“gibt es seit 1984. Mitbegründ­er und langjährig­er Vorsitzend­er Gerhard Burkhard rief vor 24 Jahren den Ostermarkt ins Leben. Über viele Jahre fand dieser in der Gemeindeha­lle Buttenwies­en statt. Vergangene­s Jahr musste man kurzfristi­g wegen eines Wasserscha­dens ins Bürgerhaus Unterthürh­eim umziehen. Dieses Jahr ging es nun endgültig in das heimelige Domizil des Heimatvere­ins – den renovierte­n Zehentstad­el in Pfaffenhof­en.

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 ?? Fotos: Birgit Hassan ?? Im Obergescho­ss des renovierte­n Pfaffenhof­ener Zehentstad­els entstand eine 240 Quadratmet­er große Ausstellun­gsfläche. Hier hat der Heimatvere­in parallel zum Ostermarkt das familiäre Ambiente zur Osterzeit aufgezeigt.
Fotos: Birgit Hassan Im Obergescho­ss des renovierte­n Pfaffenhof­ener Zehentstad­els entstand eine 240 Quadratmet­er große Ausstellun­gsfläche. Hier hat der Heimatvere­in parallel zum Ostermarkt das familiäre Ambiente zur Osterzeit aufgezeigt.
 ??  ?? Manuela Baumann hat nicht nur Eier, sondern auch Infos von Wachteln dabei.
Manuela Baumann hat nicht nur Eier, sondern auch Infos von Wachteln dabei.
 ??  ?? Hauptsächl­ich mit Beton arbeitet Stephanie Joachim.
Hauptsächl­ich mit Beton arbeitet Stephanie Joachim.
 ??  ?? Was zunächst wie eine Wollmütze aussieht, entpuppt sich als Osternest.
Was zunächst wie eine Wollmütze aussieht, entpuppt sich als Osternest.

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