Wertinger Zeitung

Achtung: Hier werden Sie geblitzt!

Sicherheit Am Mittwoch sollten Autofahrer ihren Tacho besonders gut im Blick haben – sonst wird es teuer. Wo beim Blitzermar­athon kontrollie­rt wird, wird aber schon vor dem Aktionstag verraten

- VON JAKOB STADLER

Der siebte Blitzmarat­hon steht an. Wo im Landkreis Dillingen Autofahrer am Mittwoch besonders aufpassen sollten.

Landkreis Es ist der siebte Blitzmarat­hon, der die Raser auf Bayerns Straßen ausbremsen soll. 24 Stunden lang, von Mittwoch, 6 Uhr, bis Donnerstag, 6 Uhr, sollten Autofahrer besonders aufpassen. Bayernweit werden 1900 Polizisten an rund 2000 Messstelle­n im Einsatz sein. Auch im Landkreis Dillingen wird vermehrt geblitzt. Die Messstelle­n werden vorher vom bayerische­n Innenminis­terium bekannt gegeben. Das soll zeigen, dass es darum geht, dass die Autofahrer langsamer fahren – und nicht um Einnahmen durch Bußgelder. Im Landkreis sind folgende Messstelle­n gemeldet:

● St 2028 Auf der Staatsstra­ße zwischen Aislingen und Weisingen wird geblitzt. Erlaubt sind im betroffene­n Bereich 70 Stundenkil­ometer.

● St 2030 Bei Kicklingen wird ein Messgerät aufgestell­t. Laut Innenminis­terium geht es um einen Bereich, in dem 70 Stundenkil­ometer erlaubt sind – das ist vor und hinter dem Dillinger Ortsteil der Fall.

● St 2033 Zwischen Binswangen und Höchstädt sollten Autofahrer ebenvorsic­htig sein. Hier sind 80 Stundenkil­ometer erlaubt.

● St 2081 Die Polizei kontrollie­rt zwischen dem Wertinger Ortsteil Hohenreich­en und dem Meitinger Ortsteil Langenreic­hen, ob das erlaubte Tempo 70 eingehalte­n wird.

● B 16 Auch auf der Bundesstra­ße wird die Geschwindi­gkeit gemessen, schwerpunk­tmäßig bei Blindheim.

● B 492 Die Bundesstra­ße führt von Gundelfing­en nach Baden-Württember­g. Da der Blitzermar­athon eine Aktion des Freistaate­s Bayern ist, bezieht sich die Ankündigun­g auf den bayerische­n Teil der Straße. Was die Polizisten in Baden-Württember­g machen, ist nicht bekannt.

● DLG 7 Auch die Römerstraß­e von Wittisling­en nach Frauenried­hausen steht unter Beobachtun­g. Erlaubt sind 100 Stundenkil­ometer.

● Ludwigstra­ße Die Ludwigstra­ße in Lauingen ist eine Tempo-30-Zone. Auch hier wird die Geschwindi­gkeit gemessen.

Ernst Öxler, Polizeihau­ptkommissa­r und Sachbearbe­iter Verkehr der PI Dillingen, erklärt, wie die vorher veröffentl­ichten Messstelle­n zu verstehen sind. „Es muss also schon viel passieren, damit wir an diesen Stellen nicht messen“, sagt er. Aber: „Der Rest ist keine blitzerfre­ie Zone.“Schließlic­h sollen Autofahrer auf nichtgenan­nten Straßen auch an diesem Tag nicht völlig angstfrei rasen können. Aus Fairness-Gründen werde man „zu 99 Prozent“an den angegebene­n Stellen messen – auch um dem Vorwurf der Abzockerei vorzubeuge­n. Den kennen die Polizisten zur Genüge. Öxler erklärt aber: Selbst wenn jemand das glauben möchte, könne das keine Rechtferti­gung sein, warum er schneller fahren dürfte. „Der Fahrer ist dafür verantwort­lich, was er macht. Er ist dafür verantwort­lich, dass er in diese Situation kommt – nicht wir.“Dass aber nicht jeder, der zu schnell unterwegs war, entspannt reagiert, versteht Öxler. Insbesonde­re bei viel zu schnellen Autofahrer­n, bei denen etwa ein Fahrverbot droht. „Das kann dem ja gar nicht gefallen, egal wie einsichtig der ist.“

Beim Blitzmarat­hon geht es darum, die Autofahrer zu sensibilis­ieren und für mehr Sicherheit zu sorgen. „Geschwindi­gkeit ist eine Unfallursa­che, die man nicht unterfalls schätzen darf“, sagt Öxler. Er beschreibt in Schulungen oft folgende Situation: Nehmen wir an, man sieht bei Tempo 30 einen Fußgänger sehr spät, und schafft es gerade noch, direkt vor ihm abzubremse­n. Wäre man in derselben Situation mit 50 Stundenkil­ometer unterwegs, hätte man keine Chance. Die Reaktionsz­eit ist so lange, dass man den Fußgänger sogar noch mit den vollen 50 Stundenkil­ometern erwischen würde, erklärt der Polizist.

Und bringt der Blitzmarat­hon wirklich etwas? Anhand der Zahlen ist das schwer zu sagen. Bayernweit sind die Fälle von Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en beim Blitzermar­athon von 2017 auf 2018 leicht gesunken. 2017 waren es 8941, 2018 dann 8466 – obwohl mehr Autos kontrollie­rt wurden. Im Landkreis gab es hingegen einen leichten Anstieg. Der könnte an den Witterungs­bedingunge­n gelegen haben: Im April 2017 schneite und regnete es, 2018 waren die Straßen trocken. Schwer vergleichb­ar also. „Vielleicht rettet der Tag einem Menschen das Leben.“, sagt Öxler. „Dann hat er sich schon rentiert.“

 ?? Archivfoto: Karl Aumiller ?? Die Polizei, auch im Landkreis Dillingen schaut am Mittwoch wieder ganz genau hin: Der bei Autofahrer­n recht unbeliebte Blitzmarat­hon findet am Mittwoch schon zum siebten Mal statt. Das bayerische Innenminis­terium verrät zuvor, an welchen Stellen die Geschwindi­gkeit gemessen wird.
Archivfoto: Karl Aumiller Die Polizei, auch im Landkreis Dillingen schaut am Mittwoch wieder ganz genau hin: Der bei Autofahrer­n recht unbeliebte Blitzmarat­hon findet am Mittwoch schon zum siebten Mal statt. Das bayerische Innenminis­terium verrät zuvor, an welchen Stellen die Geschwindi­gkeit gemessen wird.

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