Achtung: Hier werden Sie geblitzt!
Sicherheit Am Mittwoch sollten Autofahrer ihren Tacho besonders gut im Blick haben – sonst wird es teuer. Wo beim Blitzermarathon kontrolliert wird, wird aber schon vor dem Aktionstag verraten
Der siebte Blitzmarathon steht an. Wo im Landkreis Dillingen Autofahrer am Mittwoch besonders aufpassen sollten.
Landkreis Es ist der siebte Blitzmarathon, der die Raser auf Bayerns Straßen ausbremsen soll. 24 Stunden lang, von Mittwoch, 6 Uhr, bis Donnerstag, 6 Uhr, sollten Autofahrer besonders aufpassen. Bayernweit werden 1900 Polizisten an rund 2000 Messstellen im Einsatz sein. Auch im Landkreis Dillingen wird vermehrt geblitzt. Die Messstellen werden vorher vom bayerischen Innenministerium bekannt gegeben. Das soll zeigen, dass es darum geht, dass die Autofahrer langsamer fahren – und nicht um Einnahmen durch Bußgelder. Im Landkreis sind folgende Messstellen gemeldet:
● St 2028 Auf der Staatsstraße zwischen Aislingen und Weisingen wird geblitzt. Erlaubt sind im betroffenen Bereich 70 Stundenkilometer.
● St 2030 Bei Kicklingen wird ein Messgerät aufgestellt. Laut Innenministerium geht es um einen Bereich, in dem 70 Stundenkilometer erlaubt sind – das ist vor und hinter dem Dillinger Ortsteil der Fall.
● St 2033 Zwischen Binswangen und Höchstädt sollten Autofahrer ebenvorsichtig sein. Hier sind 80 Stundenkilometer erlaubt.
● St 2081 Die Polizei kontrolliert zwischen dem Wertinger Ortsteil Hohenreichen und dem Meitinger Ortsteil Langenreichen, ob das erlaubte Tempo 70 eingehalten wird.
● B 16 Auch auf der Bundesstraße wird die Geschwindigkeit gemessen, schwerpunktmäßig bei Blindheim.
● B 492 Die Bundesstraße führt von Gundelfingen nach Baden-Württemberg. Da der Blitzermarathon eine Aktion des Freistaates Bayern ist, bezieht sich die Ankündigung auf den bayerischen Teil der Straße. Was die Polizisten in Baden-Württemberg machen, ist nicht bekannt.
● DLG 7 Auch die Römerstraße von Wittislingen nach Frauenriedhausen steht unter Beobachtung. Erlaubt sind 100 Stundenkilometer.
● Ludwigstraße Die Ludwigstraße in Lauingen ist eine Tempo-30-Zone. Auch hier wird die Geschwindigkeit gemessen.
Ernst Öxler, Polizeihauptkommissar und Sachbearbeiter Verkehr der PI Dillingen, erklärt, wie die vorher veröffentlichten Messstellen zu verstehen sind. „Es muss also schon viel passieren, damit wir an diesen Stellen nicht messen“, sagt er. Aber: „Der Rest ist keine blitzerfreie Zone.“Schließlich sollen Autofahrer auf nichtgenannten Straßen auch an diesem Tag nicht völlig angstfrei rasen können. Aus Fairness-Gründen werde man „zu 99 Prozent“an den angegebenen Stellen messen – auch um dem Vorwurf der Abzockerei vorzubeugen. Den kennen die Polizisten zur Genüge. Öxler erklärt aber: Selbst wenn jemand das glauben möchte, könne das keine Rechtfertigung sein, warum er schneller fahren dürfte. „Der Fahrer ist dafür verantwortlich, was er macht. Er ist dafür verantwortlich, dass er in diese Situation kommt – nicht wir.“Dass aber nicht jeder, der zu schnell unterwegs war, entspannt reagiert, versteht Öxler. Insbesondere bei viel zu schnellen Autofahrern, bei denen etwa ein Fahrverbot droht. „Das kann dem ja gar nicht gefallen, egal wie einsichtig der ist.“
Beim Blitzmarathon geht es darum, die Autofahrer zu sensibilisieren und für mehr Sicherheit zu sorgen. „Geschwindigkeit ist eine Unfallursache, die man nicht unterfalls schätzen darf“, sagt Öxler. Er beschreibt in Schulungen oft folgende Situation: Nehmen wir an, man sieht bei Tempo 30 einen Fußgänger sehr spät, und schafft es gerade noch, direkt vor ihm abzubremsen. Wäre man in derselben Situation mit 50 Stundenkilometer unterwegs, hätte man keine Chance. Die Reaktionszeit ist so lange, dass man den Fußgänger sogar noch mit den vollen 50 Stundenkilometern erwischen würde, erklärt der Polizist.
Und bringt der Blitzmarathon wirklich etwas? Anhand der Zahlen ist das schwer zu sagen. Bayernweit sind die Fälle von Geschwindigkeitsüberschreitungen beim Blitzermarathon von 2017 auf 2018 leicht gesunken. 2017 waren es 8941, 2018 dann 8466 – obwohl mehr Autos kontrolliert wurden. Im Landkreis gab es hingegen einen leichten Anstieg. Der könnte an den Witterungsbedingungen gelegen haben: Im April 2017 schneite und regnete es, 2018 waren die Straßen trocken. Schwer vergleichbar also. „Vielleicht rettet der Tag einem Menschen das Leben.“, sagt Öxler. „Dann hat er sich schon rentiert.“