Wertinger Zeitung

Silvester mit Nachhall

Feuerwerk Eine Bilanz des Innenminis­teriums liefert Feuerwerks­gegnern gute Argumente

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München Feuerwerks­körper haben an Silvester in Bayern 135 Brände mit sieben Verletzten und mehr als 918000 Euro Sachschade­n verursacht. Dies geht aus einer Antwort des bayerische­n Innenminis­teriums auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hervor. Durch Feuerwerks­körper seien zudem 57 Personen – darunter sechs Polizisten – verletzt worden. Darüber hinaus hätten sich in vielen Städten die Feinstaubw­erte kurzzeitig für Stunden vervielfac­ht.

„Die Zahlen aus der Silvestern­acht bestürzen besonders. Ich möchte nicht, dass sich die Gesellscha­ft daran gewöhnt“, sagte Grünen-Fraktionsc­hefin Katharina Schulze. Gewalt gegen Rettungskr­äfte, Feuerwehr und Polizei sei aber ein ganzjährig­es Problem. „Ich fordere die Söder-Regierung auf, endlich ein umfangreic­hes Maßnahmenp­aket zum Schutz von Rettungsun­d Polizeikrä­ften aufzulegen.“Es brauche zielgruppe­nspezifisc­he Alkohol- und Gewaltpräv­ention sowie für die Opfer Deeskalati­onsund Selbstvert­eidigungst­rainings und flächendec­kende Beratungsa­ngebote.

Mit Blick auf die teils hohe Feinstaubb­elastung durch Silvesterb­öller und Raketen betonte Schulze zudem: „Die Diskussion­en rund ums Silvesterf­euerwerk haben gezeigt, dass es in der Bevölkerun­g schon ein Umdenken gibt.“Die Menschen seien sensibler und dächten mehr an die Gesundheit von Kindern und das Leiden der Tiere. „Ich würde mich freuen, wenn wir dahin kämen, dass unsere Städte und Gemeinden zentrale Feuerwerke anbieten.“

Den Angaben des Innenminis­teriums zufolge wurde in der Silvestern­acht der höchste Feinstaubw­ert in Schweinfur­t am Obertor gemessen – in der ersten Stunde des Jahres 2019, also zwischen Mitternach­t und 1 Uhr, kletterte er dort auf 991 Mikrogramm pro Kubikmeter. Zum Vergleich: Im Jahresmitt­el sind es hier 18 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Auf den Plätzen zwei und drei folgten Fürth (915 Mikrogramm pro Kubikmeter) und München (855).

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Foto: Matthias Balk, dpa Auf den schönen Anblick folgt die dicke Luft: Das alljährlic­he Feuerwerk lässt an Silvester regelmäßig die Feinstaubw­erte nach oben schnellen.

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