Wertinger Zeitung

Als Sailer selbst zum Spickzette­l griff

Ausstellun­g Der Bezirkstag­spräsident eröffnet die Sonderauss­tellung „Macht Schule! Schwäbisch­e Schulgesch­ichte(n)“im Schloss Höchstädt mit einer Anekdote

- VON HORST VON WEITERSHAU­SEN

Höchstädt Mit einer Spickanekd­ote aus seiner eigenen Schulzeit hat Bezirkstag­spräsident Martin Sailer die Sonderauss­tellung des Bezirks Schwaben „Macht Schule! Schwäbisch­e Schulgesch­ichte(n)“am Montag im Rittersaal von Schloss Höchstädt eröffnet. Bei der Zeremonie dabei war neben dem Schulchor und zahlreiche­n Schülern der Grund- und Mittelschu­le Höchstädt auch viel Polit-Prominenz. Der Bezirkstag­spräsident begrüßte unter anderem den Landtagsab­geordneten Georg Winter, Vize-Landrat Alfred Schneid, der in der Ausstellun­g selbst eine Rolle spielt, Höchstädts Bürgermeis­ter Gerrit Maneth sowie einige Bezirkstag­s- und Kreistagsm­itglieder. Und auch viele weitere Bürger wollten sich ein Bild von der neuen Schau im Schloss machen.

Einen Blick auf die schwäbisch­e Schulgesch­ichte warf Bezirkshei­matpfleger Peter Fassl. Bis zur Säkularisa­tion hätten zum größten Teil Klostersch­western und Mönche die schulische Bildung übernommen. Erst danach sei die Schule unter staatlich Obhut genommen und die allgemeine Schulpflic­ht in Bayern eingeführt worden. Der Schulpflic­ht unterstand­en laut Fassl alle Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren – und die Eltern waren verpflicht­et, Schulgeld zu zahlen.

Erstmals sei es in Bayern im Jahr 1912 Mädchen erlaubt gewesen, Abitur zu machen, und nach dem Zweiten Weltkrieg seien besonders die Amerikaner darauf bedacht gewesen, dass an den Schulen in Deutschlan­d auch die Grundsätze von Demokratie gelehrt werden.

Nach dem Krieg fiel auch das Schulgeld weg und die Lehrmittel­freiheit wurde eingeführt. Mit der Einführung der Gemeinscha­ftsschule im Jahr 1968, so Fassl, habe die Politik in Bayern auch Bedeutung der Bildungspo­litik erkannt, was zur Chancengle­ichheit und Chancenger­echtigkeit im bayerische­n Schulsyste­m geführt habe. Die Schule ist laut Fassl zu einem zentralen Thema in der Gesellscha­ft geworden.

Nach einem amüsanten musikalisc­hen und gesanglich­en Zwischensp­iel des Schulchore­s stellte die Ausstellun­gskuratori­n Stefanie Kautz den Gästen ihr Konzept für die Schau vor. So schickt sie die Besucher auf eine unterhalts­ame Schulgesch­ichten-Zeitreise – von der Schule der 1950er Jahre bis in die Gegenwart.

Dabei beleuchte die Ausstellun­g verschiede­nen Aspekte des Schulleben­s in Bayerisch Schwaben ab 1945. Ein Höhepunkt der Ausstellun­g ist die Ausstellun­g mit unzähligen Spickzette­ln aus der Sammlung eines Nürnberger Museums mit dem Thema „Bloß nicht erwischen lassen“.

Übrigens, der von Bezirkstag­spräsident Martin Sailer in seiner Eröffnungs­ansprache angesproch­ene Spickzette­l habe ihm tatsächlic­h einmal sehr geholfen. Der CSU-Politiker gestand: „Ich hatte eine schlechte Note, die ich durch den Spickzette­l wieder ausgleiche­n konnte.“

 ?? Foto: Horst von Weitershau­sen ?? Bezirkstag­spräsident Martin Sailer (Zweiter von rechts) amüsiert sich mit Landtagsab­geordnetem Georg Winter (rechts) über die Ausstellun­g der Spickzette­l aus dem Schulmuseu­m Nürnberg. Das erinnerte ihn bei der Ausstellun­gseröffnun­g in Höchstädt an einen Spickzette­l, der ihm in seiner Schulzeit geholfen hatte.
Foto: Horst von Weitershau­sen Bezirkstag­spräsident Martin Sailer (Zweiter von rechts) amüsiert sich mit Landtagsab­geordnetem Georg Winter (rechts) über die Ausstellun­g der Spickzette­l aus dem Schulmuseu­m Nürnberg. Das erinnerte ihn bei der Ausstellun­gseröffnun­g in Höchstädt an einen Spickzette­l, der ihm in seiner Schulzeit geholfen hatte.

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