Will der Bauernverband nicht verstehen?
Zum Bericht „Die Bauern und die Bienen“vom Dienstag, 26. März:
Es ist vielsagend, auf welch einfachen Nenner das Volksbegehren „rettet die Bienen“vom Bauernverband heruntergebrochen wird. Für mich ist das ein klares Indiz dafür, wie weit sich die konventionelle Landwirtschaft von ökologisch-nachhaltiger Bewirtschaftung entfernt hat.
Das Volksbegehren will nicht die Honigbiene retten. Es bezieht sich vielmehr auf die Gefährdung vieler Wildbienenarten, die genauso wie Hummeln einen großen Beitrag zur Bestäubung von Pflanzen beitragen.
Alleine kann die Honigbiene das gar nicht leisten.
Noch dazu vereint das Volksbegehren mehrere sinnvolle naturschutzfachliche Aspekte, die sich gegenseitig ergänzen. So ist es auch enorm wichtig, dass sich artenreiche Gebiete durch einen Biotopverbund wieder genetisch austauschen können.
Passiert das nicht, können trotzdem viele bedrohte Arten aus Schutzgebieten verschwinden. Alleine für vorgeschriebene Gewässerrandstreifen hätte ich schon unterschrieben!
Was die Bauern bei der jetzigen Pflege von wertvollen Flächen leisten, verdient Anerkennung. Aber Fakt ist leider auch: Die Biomasse alleine von Insekten hat in den letzten 30 Jahren um 75 Prozent abgenommen! Was bis jetzt geleistet wird, reicht somit bei weitem nicht aus!
Der Bauernverband erweckt für mich in seinem Bericht leider den Eindruck, ökologische Zusammenhänge nicht zu verstehen, oder sie nicht verstehen zu wollen.
Peter Hurler, Wertingen