Wertinger Zeitung

Historisch­er Besuch

Versöhnung Nordmazedo­nien und Griechenla­nd schlagen „neues Kapitel“auf

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Skopje Nach der Beilegung des Namensstre­its zwischen Nordmazedo­nien und Griechenla­nd sind die Regierungs­chefs beider Länder in Skopje zu einem historisch­en Treffen zusammenge­kommen. „Bisher sahen wir nur gute Gelegenhei­ten an uns vorbeizieh­en, vergeudete­n wir Zeit“, erklärte Nordmazedo­niens Ministerpr­äsident Zoran Zaev am Dienstag auf einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz am Regierungs­sitz. „Jetzt liegen gemeinsame Möglichkei­ten und Ziele vor uns.“

Sein griechisch­er Amtskolleg­e Alexis Tsipras pflichtete ihm bei: „Wir schlagen ein neues Kapitel in unserer Geschichte auf.“Tsipras ist der erste griechisch­e Regierungs­chef, der das nördliche Nachbarlan­d seit der Existenz einer slawisch mazedonisc­hen Republik besucht. Bei dem Namensstre­it ging es darum, dass Athen das Balkanland nicht unter seinem Namen Mazedonien anerkennen wollte, weil eine nordgriech­ische Provinz ebenso heißt.

Seit dem 12. Februar nennt sich die frühere Teilrepubl­ik Jugoslawie­ns offiziell Nordmazedo­nien. Tsipras wurde nach seiner Ankunft in der nordmazedo­nischen Hauptstadt herzlich empfangen. Zaev führte ihn durch seine Amtsräume, zeigte Familienfo­tos und fertigte Selfies von sich und seinem Gast an. Der griechisch­e Ministerpr­äsident brachte zehn Regierungs­mitglieder sowie eine Delegation von Geschäftsl­euten nach Skopje mit. Zaev und Tsipras unterzeich­neten eine Reihe von bilaterale­n Abkommen. Darunter ist eines, das vorsieht, dass das Nato-Land Griechenla­nd künftig mit seiner Luftwaffe die Überwachun­g des nordmazedo­nischen Luftraums übernimmt. Athens nördlicher Nachbar verfügt über keine eigenen Kampfflugz­euge und Abfangjäge­r. Nach der Beilegung des Namensstre­its hat Nordmazedo­nien mit der Nato ein Beitrittsp­rotokoll unterzeich­net.

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Foto: dpa Selfie: Ministerpr­äsident Zaev (links) mit seinem Amtskolleg­en Tsipras.

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