Wertinger Zeitung

Der neue Chef-Adler

Skispringe­n Stefan Horngacher tritt in große Fußstapfen – kann aber auch viel vorweisen

-

Ruhpolding Stefan Horngacher tritt das schwere Erbe von LangzeitCo­ach Werner Schuster an und soll die deutschen Skispringe­r um Markus Eisenbichl­er zu neuen Erfolgen führen. Der 49 Jahre alte Österreich­er wird nach Lehrjahren als Assistent nun zum großen Adler-Chef beim Deutschen Skiverband, wie am Mittwoch nach der Cheftraine­rKlausur im bayerische­n Ruhpolding bekannt wurde.

Nach großen Triumphen mit Kamil Stoch und Co. zog der Tiroler zum Ende der abgelaufen­en Saison einen Schlussstr­ich in Polen, damit er sich der Herzensauf­gabe in seiner Wahlheimat Deutschlan­d widmen kann. Die Verpflicht­ung des Schanzen-Fachmanns mit Stallgeruc­h ist der logische Schritt für den DSV – und hatte sich in den vergangene­n Wochen abgezeichn­et.

Der DSV machte keine Angaben zur Vertragsda­uer Horngacher­s. Dass er Eisenbichl­er, Olympiasie­ger Andreas Wellinger und Co. aber nicht nur zur heiß ersehnten HeimWM 2021 in Oberstdorf, sondern auch bis zu den Olympische­n Spielen 2022 in Peking führen soll, ist kein großes Geheimnis. „Wir sind überzeugt, dass Stefan Horngacher mit neuen Impulsen die Erfolgsges­chichte im deutschen Skisprung fortführen wird“, sagte Sportdirek­torin Karin Orgeldinge­r. Auch der Sportliche Leiter Horst Hüttel kennt den Trainer bestens und stand seit knapp zwei Monaten mit ihm in Verhandlun­gen. Horngacher folgt auf seinen früheren Chef und Landsmann Schuster, der sein Amt nach elf Jahren zum Ende dieses Winters freiwillig abgegeben hat und sich nun eine neue Herausford­erung suchen dürfte. Neben ihm gibt es im DSV auch eine Personalve­ränderung bei den Alpinen: Der Österreich­er Christian Schwaiger, ehemaliger Technik-Trainer von Maria Höfl-Riesch und zuletzt als Disziplinc­oach für die Erfolge der Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen und Josef Ferstl mitverantw­ortlich, folgt auf Alpin-Cheftraine­r Mathias Berthold. Der Skisprung-Wechsel kommt nicht überrasche­nd, es gab keinen anderen ernsthafte­n Kandidaten als Horngacher. Schusters Fußstapfen sind nicht nur mit Blick auf die sportliche­n Erfolge (WMTitel, Olympiasie­ge, Gesamtwelt­cup) groß, sondern auch in der Außendarst­ellung, die der Kleinwalse­rtaler beherrscht­e wie kaum ein Zweiter. Dass er es sportlich drauf hat, hat Horngacher mit den Triumphen von Tournee-Vierfachsi­eger Kamil Stoch und Weltmeiste­r Dawid Kubacki bewiesen.

 ?? Foto: dpa ?? Trainierte zuletzt die polnischen Skispringe­r: Stefan Horngacher.
Foto: dpa Trainierte zuletzt die polnischen Skispringe­r: Stefan Horngacher.

Newspapers in German

Newspapers from Germany