Wertinger Zeitung

Drei starke Kandidaten

- VON ANTON SCHWANKHAR­T as@augsburger-allgemeine.de

Der Deutsche Fußball-Bund sucht einen Präsidente­nNachfolge­r für den zurückgetr­etenen Reinhard Grindel. Die Kandidaten­kür verläuft allerdings schleppend. Menschen mit Geist und Charakter halten sich zurück. Der komplette Laden in Frankfurt müsste auf den Kopf gestellt werden. Glückliche­rweise gibt es noch genügend großartige Köpfe für den Posten. Hier die drei Besten.

Angela Merkel: Die Kanzlerin hat enge Kontakte zu Jogi Löw und seinen Jungs, kennt sich in deren Umkleideka­binen aus und besitzt damit auch Stallgeruc­h. Sie weiß was es heißt, mit der Raute zu spielen und den Ball flach zu halten. In der CDU hat sie viel mit Amateuren zu tun, was ihr im DFB zugutekäme. Das Wichtigste aber: Wer Merkel mit einem Diamantenc­ollier kommt, kann gleich wieder einpacken.

Gerhard Schröder: Merkels Vorgänger als Kanzler wäre sofort frei. Er hat jetzt so viel Zeit, dass er sich von seiner Frau überall hinschlepp­en lässt, wo mehr als drei Leute und eine Fernsehkam­era versammelt sind. Anders als Merkel hat Schröder praktische Fußballerf­ahrung. Während Merkel lediglich den ein oder anderen Konkurrent­en aus dem Feld gekickt hat, pflügte Schröder unter dem Kampfnamen „Acker“in jungen Jahren für den TuS Talle die Spielfelde­r im Kreis Lippe. Seine Kontakte zu Putin und angrenzend­en Oligarchen kämen einer Osterweite­rung des DFB zugute und würden der Frankfurte­r Zentrale in Notzeiten die Energiever­sorgung sichern. Wie hilfreich seine junge Verbindung in den asiatische­n Großraum ist, muss sich noch zeigen. Als ausgesproc­hener Frauenfreu­nd würde der Frauen-Fußball ganz besonders von seiner Amtsführun­g profitiere­n. Dass er mit seinem 75. Geburtstag am Sonntag die Altersgren­ze für DFB-Präsidente­n hinter sich hat, spielt keine Rolle. Schröder hat schon ganz andere Grenzen überschrit­ten.

Sepp Blatter: Warum nicht einen internatio­nal erfahrenen Experten von außen wählen? Der Schweizer kennt sich wie kein anderer mit Fußball-Sümpfen aus. Er hat schließlic­h selbst einen geschaffen. Blatter würde seine Erfahrung beim DFB gerne einbringen. Wenn es sein müsste, auch ehrenamtli­ch.

Mit Luxus-Uhren ist er nicht in Verlegenhe­it zu bringen. Anders als Reinhard Grindel kann der Schweizer eine Rolex von einer Huawei auf 50 Meter Entfernung unterschei­den. Das hat Blatter in seinen vielen Jahren als Herrscher über den Fifa-Sumpf gelernt.

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Gerhard Schröder
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Die Merkel-Raute
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Sepp Blatter
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