Drei starke Kandidaten
Der Deutsche Fußball-Bund sucht einen PräsidentenNachfolger für den zurückgetretenen Reinhard Grindel. Die Kandidatenkür verläuft allerdings schleppend. Menschen mit Geist und Charakter halten sich zurück. Der komplette Laden in Frankfurt müsste auf den Kopf gestellt werden. Glücklicherweise gibt es noch genügend großartige Köpfe für den Posten. Hier die drei Besten.
Angela Merkel: Die Kanzlerin hat enge Kontakte zu Jogi Löw und seinen Jungs, kennt sich in deren Umkleidekabinen aus und besitzt damit auch Stallgeruch. Sie weiß was es heißt, mit der Raute zu spielen und den Ball flach zu halten. In der CDU hat sie viel mit Amateuren zu tun, was ihr im DFB zugutekäme. Das Wichtigste aber: Wer Merkel mit einem Diamantencollier kommt, kann gleich wieder einpacken.
Gerhard Schröder: Merkels Vorgänger als Kanzler wäre sofort frei. Er hat jetzt so viel Zeit, dass er sich von seiner Frau überall hinschleppen lässt, wo mehr als drei Leute und eine Fernsehkamera versammelt sind. Anders als Merkel hat Schröder praktische Fußballerfahrung. Während Merkel lediglich den ein oder anderen Konkurrenten aus dem Feld gekickt hat, pflügte Schröder unter dem Kampfnamen „Acker“in jungen Jahren für den TuS Talle die Spielfelder im Kreis Lippe. Seine Kontakte zu Putin und angrenzenden Oligarchen kämen einer Osterweiterung des DFB zugute und würden der Frankfurter Zentrale in Notzeiten die Energieversorgung sichern. Wie hilfreich seine junge Verbindung in den asiatischen Großraum ist, muss sich noch zeigen. Als ausgesprochener Frauenfreund würde der Frauen-Fußball ganz besonders von seiner Amtsführung profitieren. Dass er mit seinem 75. Geburtstag am Sonntag die Altersgrenze für DFB-Präsidenten hinter sich hat, spielt keine Rolle. Schröder hat schon ganz andere Grenzen überschritten.
Sepp Blatter: Warum nicht einen international erfahrenen Experten von außen wählen? Der Schweizer kennt sich wie kein anderer mit Fußball-Sümpfen aus. Er hat schließlich selbst einen geschaffen. Blatter würde seine Erfahrung beim DFB gerne einbringen. Wenn es sein müsste, auch ehrenamtlich.
Mit Luxus-Uhren ist er nicht in Verlegenheit zu bringen. Anders als Reinhard Grindel kann der Schweizer eine Rolex von einer Huawei auf 50 Meter Entfernung unterscheiden. Das hat Blatter in seinen vielen Jahren als Herrscher über den Fifa-Sumpf gelernt.