„Wir gewinnen 2:1“
FC Augsburg Konstantinos Stafylidis trifft vor der Partie gegen Hoffenheim eine klare Vorhersage. Sein Trainer Manuel Baum formuliert das Ziel für Sonntag aber etwas defensiver
Augsburg Es waren turbulente Tage für den FC Augsburg. Zunächst prasselte nach dem 0:3-Desaster beim 1. FC Nürnberg eimerweise Kritik auf die Mannschaft. Nach dem heißen Pokal-Fight, den Augsburg RB Leipzig über 120 Minuten geliefert hat, machte sich dann eher Mitleid für den FCA breit. Vor allem mit Michael Gregoritsch, dem nach 120 Minuten ein unverständliches Handspiel unterlief und der damit den entscheidenden Handelfmeter verursachte.
„Das hat ihn alles sehr belastet. Gregoritsch ist sehr harmoniebedürftig. Ihm ist es wichtig, dass man darüber spricht, und man muss ihm auch das Gefühl geben, dass wir als Mannschaft zusammen gewinnen und zusammen verlieren“, sagt FCA-Coach Manuel Baum. Der Trainer hat seinem Stürmer ohnehin nie einen Vorwurf gemacht: „Es sind ja auch schon vorher Fehler passiert. Außerdem denke ich, wenn Gregoritsch spürt, dass wir damit anständig umgehen, dann wird er am Sonntag eine super Leistung bringen. Vielleicht fühlt er sich selber in der Situation, dass er was zurückgeben will.“
Tore am Sonntag (15.30 Uhr) in der Partie gegen die TSG Hoffenheim wären ohnehin wichtiger als zuletzt im Pokal gegen RB Leipzig. Schließlich ist Augsburg immer noch stark im Abstiegskampf verstrickt. Doch den Mutigen gehört die Welt. Einer dieser Mutigen ist auf alle Fälle FCA-Abwehrspieler Konstantinos Stafylidis: „Hoffenheim hat gute Spieler, aber wenn ich mir die Hoffenheimer Mannschaft so anschaue, glaube ich, dass wir 2:1 gewinnen.“Trainer Baum, der während der Pressekonferenz neben Stafylidis sitzt, lacht und spricht seinen Verteidiger direkt an: „Ich höre dir gerne zu bei so einer Pressekonferenz.“Er selber formuliert allerdings das Ziel dann doch etwas defensiver: „Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen. Aber man hat schon gesehen, was für eine Leistung Hoffenheim zuletzt beim 4:1-Sieg über Leverkusen auf den Platz gebracht hat. Hinzu kommt, dass mein Trainerkollege (Julian Nagelsmann) über die letzten Jahre eine sensationelle Spielidee herausgeholt hat, und sie haben mit die besten Zweikampfwerte in der Liga. Das wird eine harte Aufgabe für uns.“Und Hoffenheimer Schwächen? Baum grinst: „Bei so einer Pressekonferenz sollte man eher auf die Stärken hinweisen, denn die Schwächen weisen ja darauf hin, worauf wir abzielen wollen.“
Ein Vorteil für Hoffenheim könnte sein, dass die Mannschaft während der Woche mehr regenerieren konnte als der FCA, der im Pokal im Einsatz war. Baum weiß nicht so recht, ob das ein Vorteil ist: „Ich finde, da kann man gar nichts richtig ableiten. Als Cheftrainer habe ich in dieser Zeit einiges gelernt. Zum Beispiel: Eine gute Trainingswoche heißt noch lange nicht, dass man ein gutes Spiel macht. Genauso wenig fällt man nach einer englischen Woche in ein Loch. Klar haben wir jetzt müde Beine, aber wir sind alle total fokussiert und wollen unsere Tugenden wieder auf den Platz bringen.“Auf Baum könnten einige personelle Probleme zukommen. Moravek (Muskelprobleme) fehlt auf jeden Fall und hinter Khedira, Schmid, Ji, Koo und Córdova steht noch ein Fragezeichen.