Ach, du liebe Assel
Dave Goulson gilt als einer der führenden Hummel- und Bienenschützer Europas. Für alle Gartenbesitzer, die mehr für den Artenschutz tun wollen hat der Brite einen charmanten Rat zur Hand. Er lautet schlicht und einfach: weniger ist mehr. Weniger Mähen, weniger Düngen, weniger Spritzen. Dafür den Garten mehr machen lassen.
Wildlife-Gardening heißt der neue Trend und konsequenterweise so auch Goulsons Buch. Es ist eine Liebeserklärung an die Assel, die Wespen, die Florfliegen, die Spitzmäuse – und natürlich an die Bienen. Und an den Dschungel im eigenen Grün. Ein Buch also, das gut in die Zeit passt. Wer ahnt schon die ganze Artenvielfalt, die sich im Lauf der Jahre in einem ganz normalen Garten tummelt? Eine britische Forscherin hat es mal auf ihrem Grund erforscht. 2673 unterschiedliche Arten, Pflanzen, Insekten, Vögel… Im Plauderton erzählt Goulson von seiner Wiese voller Löwenzahn und wie seine Frau heimlich zum Mäher greift, wenn er mal nicht da ist. Vor jedes Kapitel stellt er ein kurzes Rezept, etwa für selbst gemachten Apfel-Cider, erklärt pragmatisch, woraus Wurmfarmen und Insektenhotels entstehen, welche Blumenarten, die meisten Bienen und Hummeln anlocken. Und doch ist das Buch eher ein Denkanstoß, einen eigenen Beitrag für mehr Summen und Brummen in der Welt.
» Dave Goulson: Wildlife Gardening. die Kunst im eigenen Garten die Welt zu retten. Übs. v. Elisabeth Ranke. Hanser, 300 Seiten, 24 Euro