Wertinger Zeitung

Neue Welt für die Weltreisen­de

Kultur und Leben

- (stw)

Meike Winnemuth, ist das nicht die? Ja, genau, das ist sie. Die bei Günther Jauch eine halbe Million gewann und damit in die Welt zog, zwölf Städte in zwölf Monaten, darüber einen Bestseller schrieb. Die im Übrigen auch ein Jahr lang das gleiche blaue Kleid trug und jeden Tag einen Gegenstand aus ihrem Besitz verschenkt­e, verkaufte oder anderweiti­g entsorgte. Nun also ein neues Experiment: „Bin im Garten. Ein Jahr wachsen und wachsen lassen“heißt das Buch der Journalist­in, in der sie vom ersten eigenen Garten, nur weniger Meter von der Ostsee entfernt, schreibt. Eine Weltreisen­de, die Wurzeln schlägt und eine neue Welt entdeckt: ein paar hundert Quadratmet­er groß oder, wie sie ausgerechn­et, hat, „ganze 0,0000000005­35475 Prozent der Landmasse“. Überhaupt Zahlen: Sie liebt es zu messen, zu zählen, zu notieren. Wie viele Gartenbüch­er sie gekauft hat, wie viele Hügel der Maulwurf gebuddelt hat, wie groß die Ernte ausfiel. Noch mehr aber liebt sie es zu erzählen und das kann Winnemuth wunderbar locker und humorvoll: über ihre Feldversuc­he, ihr neues Gewächshau­s, Pflasterst­eine, die Unmengen Radieschen, das Gießen… Alles eben! Und dazu noch über das, was nebenbei noch so an Gedanken sprießt zum Thema. Macht einen das Gärtnern zum besseren Menschen? Nein. Aber zum geduldiger­en und aufmerksam­eren. Und ziemlich zufriedene­n.

» Penguin, 320 Seiten, 22 Euro

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WOLFGANG SCHÜTZ Meike Winnemuth: Bin im Garten. Ein Jahr wachsen und wachsen lassen.

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