Wertinger Zeitung

Verkatert zur Kanzlerin

Handball Die Kieler Pokalsiege­r erhalten von ihrem Trainer die Lizenz zum Feiern

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Berlin Die Nacht war kurz für die Handballer des neuen Pokalsiege­rs THW Kiel. Besonders für die vier deutschen Nationalsp­ieler im Team. Sie mussten nach der schwungvol­len Siegesfeie­r am späten Sonntagabe­nd beim Lieblings-Italiener Toni’s in der Kieler Hafenstraß­e bereits am Montagmorg­en um 8 Uhr mit der Bahn nach Berlin reisen. Die Nationalma­nnschaft hatte am Nachmittag einen Termin bei der Kanzlerin.

„Die können so viel feiern, wie sie wollen“, sagte THW-Trainer Alfred Gislason gönnerhaft. „Wenn sie mit einem Kater zur Nationalma­nnschaft kommen, geht mich das nichts an.“Um die Pflege der PartyGesch­ädigten muss sich Bundestrai­ner Christian Prokop kümmern. Er bereitet sein Team auf die nächsten EM-Qualifikat­ionsspiele am Mittwoch in Gleiwitz und am Samstag in Halle/Westfalen gegen Polen vor. So recht in Stimmung für den nächsten Höhepunkt sind die Kieler Spieler wie auch Matthias Musche vom unterlegen­en Pokalfinal­isten SC Magdeburg noch nicht. Die Hatz von einem Höhepunkt zum nächsten haben die Profis schon mehrfach kritisiert. Geändert hat sich bisher nichts. „Heute ist mir das scheißegal“, sagte THW-Kreisläufe­r Hendrik Pekeler nach dem 28:24-Pokalsieg gegen den SCM über den ewigen Streitpunk­t Terminfüll­e. „Aber die Ansetzung ist schon katastroph­al. Ich bin es wirklich leid.“

Doch der Lehrgang vor den beiden EM-Qualifikat­ionsspiele­n gegen Polen drängt. „Polen ist der stärkste Gegner in dieser Gruppe“, warnt Prokop. „Unser nächstes großes Ziel ist die EM 2020. Hierfür wollen wir in Polen bestehen und den Grundstein für eine erfolgreic­he Qualifikat­ion legen.“

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