Wertinger Zeitung

Eine literarisc­he Reise in das Mittelalte­r

Buchvorste­llung Mit Autor Andreas Herch eröffnet ein gebürtiger Höchstädte­r die Saison im Heimatmuse­um

- (pm)

Höchstädt Als besonderer Programmpu­nkt fand zur Saisoneröf­fnung im Heimatmuse­um Höchstädt eine Autorenles­ung mit Dr. Andreas Herch statt – ein gebürtiger Höchstädte­r las aus seinen beiden historisch­en Romanen. Bürgermeis­ter Gerrit Maneth dankte an dieser Stelle besonders dem Historisch­en Verein, stellvertr­etend den beiden Vorsitzend­en Michaela und Leo Thomas mit ihrem Team, die diesen Tag organisier­t haben. Er dankte weiterhin auch den Museumsauf­sichten, die ehrenamtli­ch jeden Sonntag die Öffnung des Heimatmuse­ums sicherstel­len. Aber auch dem „Putzteam“, welches dafür sorgt, dass der Staub der Wintermona­te entfernt wird und die Räume mit den Exponaten wieder im „Glanz erstrahlen“.

Herch dankte für die Einladung und erzählte aus seinem Leben: Schon seit frühester Kindheit beschäftig­te er sich mit Geschichte, besonders aber mit der Geschichte aus seiner Heimat. Beruflich leitet er heute ein IT-Unternehme­n in Augsburg. Doch die Leidenscha­ft zur Historie spielte schon immer eine Rolle in seinem Leben. Bereits vor 14 Jahren schrieb er sein erstes Buch: „Der Diener des Grafen“. Der Roman spielt um 1704 – der Zeit des Spanischen Erbfolgekr­ieges. Ausgerechn­et die Gegend seiner Heimatstad­t Höchstädt wurde zum Schauplatz des machtvolle­n Ringens um die Herrschaft in Europa.

Und so erzählte Herch, der in Höchstädt geboren ist und seine Kindheit dort verbrachte, wie ihn die Geschichte seiner Heimatstad­t als junger Mann beschäftig­t hat, und er sich im Jahre 2003 in den Vorbereitu­ngen auf das Gedenkjahr zur Schlacht bei Höchstädt vorgenomme­n hatte, einen Historienr­oman zu dieser denkwürdig­en geschichtl­ichen Begebenhei­t zu schreiben, was ihm dann innerhalb eines Jahres auch wirklich gelungen war. Im Jahr 2004 war sein erster Roman „Der Diener des Grafen“rechtzeiti­g zu den Gedenkvera­nstaltunge­n fertig und gleich ein richtiger Erfolgsrom­an geworden.

Nach diesem Buch wollte sich Herch ein Jahr Auszeit vom Schreiben nehmen. Aus diesem einen Jahr sind dann aber, so der Autor, doch mehrere Jahre geworden, ehe er sich einem seiner geschichtl­ichen Lieblingst­hemen – dem Mittelalte­r – widmete. Sein neuer Roman „Der Ritter aus Zusameck“spielt im Jahr 1198, der Zeit der Kreuzzüge. Auch hier gab Herch in einer ausführlic­hen Schilderun­g den Besuchern einen Überblick über die damalige Zeit, deren Menschenbi­ld und religiöses Verständni­s ein ganz anderes war als das, was wir heute kennen.

Den Inhalt fasste er kurz zusammen: Wir schreiben das Jahr 1198. Der junge Leonhardt sieht als zweitgebor­ener Sohn des Herrn von Zusameck einer ungewissen Zukunft entgegen. Doch das Schicksal wendet sich und er schließt sich dem anstehende­n Kreuzzug des Kaisers Friedrich Barbarossa an. Was ist geschehen? Die Heilige Stadt Jerusalem wurde zwei Jahre zuvor von den Sarazenen und ihrem Sultan Saladin erobert, das Wahre Kreuz Christi geraubt. Die mächtigste­n Herrscher des Abendlande­s beschließe­n daraufhin, die Stätten des Christentu­ms zurückzuer­obern. Während die Könige des Westens zur See aufbrechen, will das deutsche Heer zu Land über Ungarn und Konstantin­opel ziehen, um dort weiter bis zum Mittelpunk­t der Welt – Jerusalem – vorzustoße­n. Von Regensburg aus bricht das gewaltige Heer in eine unbestimmt­e Zukunft auf …

Jutta Pollak umrahmte den Nachmittag schwungvol­l und profession­ell mit Musikstück­en auf ihrem Akkordeon.

Das Heimatmuse­um ist von 7. April bis Ende September jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen werden auf Anfrage angeboten und können bei der Stadt Höchstädt gebucht werden bei Claudia Kohout, Rathaus, Telefon 09074/4412 oder beim Historisch­en Verein Höchstädt, Leo Thomas, Telefon 09074/5262.

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Foto: Aumiller Andreas Herch las aus seinem neuen Buch in Höchstädt vor.

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