Wertinger Zeitung

Der TC Augsburg hat nun zwei tierische Stars

Siebentisc­hpark Auf der Anlage wohnen offenbar Füchse unter der Zuschauert­ribüne. Wie der Verein reagiert

- INA MARKS

Kaum ist die Tennissais­on eröffnet, meldet der TC Augsburg außergewöh­nliche Neuzugänge. Die haben sich offenbar unter der Zuschauert­ribüne einquartie­rt. Zunächst hatte dort nur ein Babyfuchs für Aufsehen gesorgt und die Berufsfeue­rwehr auf den Plan gerufen. Inzwischen wurde auf der Anlage ein zweites Füchslein gesichtet. Beim TCA hat man Kontakt mit dem Tierschutz­verein aufgenomme­n.

Als Mitglieder des Tennisvere­ins am Siebentisc­hpark am Montag einen winselnden Babyfuchs entdeckten, riefen sie die Berufsfeue­rwehr. Doch Füchse gelten als schlau. Noch bevor die Einsatzkrä­fte eintrafen, war das Füchslein in einem Spalt unter den Betonstufe­n der Zuschauert­ribüne verschwund­en. Darunter befindet sich ein Hohlraum. Bei einem Blick durch den Spalt, berichtet Feuerwehrs­precher Friedhelm Bechtel, könne man alte Tennisbäll­e erkennen – und einen Erdhügel. Er hält es für möglich, dass sich dort ein Fuchsbau befindet. Abwegig ist der Gedanke nicht. Denn das Tierchen ist nicht allein.

„Wir haben jetzt zwei kleine Füchse beobachtet“, erzählt Yannick Paul vom TCA. „Wir gehen auch davon aus, dass sie unter der Tribüne wohnen.“Der Tennisclub hat Kontakt mit dem Augsburger Tierschutz­verein aufgenomme­n. Da die beiden Jungtiere gut ernährt und gesund aussehen, geht man dort davon aus, dass Mutter Fuchs in der Nähe der Kleinen sein muss und ihre Kinder versorgt.

„Wenn Jungtiere präsent sind, dann gibt es in der Regel auch eine Mutter dazu“, betont Sabina Gassner, Geschäftsf­ührerin des Tierschutz­vereins Augsburg. Dass sich Füchse den Tennisclub als Heimat ausgesucht haben, findet die Expertin nicht ungewöhnli­ch. Zumal der Stadtwald in der Nähe ist. „Die Tiere haben keine Scheu mehr. Das sieht man ja manchmal auch bei Wildschwei­nen.“

Tatsächlic­h tauchten in der Vergangenh­eit immer wieder mal Wildtiere im Stadtgebie­t auf. Im Frühjahr vergangene­n Jahres etwa waren Wildschwei­ne in einer Kleingarte­nanlage im Viertel Rechts der Wertach zugange. Biber sind in der Stadt längst zuhause.

Angst vor Tollwut müssen die Tennisspie­ler des TCA nicht haben. „Bei uns gibt es keine Tollwutgef­ahr mehr“, sagt Gassner. Sie appelliert jedoch eindringli­ch, die Füchse in Ruhe zu lassen. „Nicht füttern, nicht streicheln und bitte nicht zähmen – auch wenn junge Füchse sehr putzig sind.“Außerdem rät sie, die Mülltonnen zu schließen und keine Lebensmitt­el an den Plätzen liegen zu lassen. Sonst könnte es zu kleineren Verwüstung­en kommen.

Auch wenn man sich den Tierchen nicht nähern darf, im Blick sollte man sie auf alle Fälle behalten. Falls sie eines Tages unterernäh­rt oder schwächlic­h wirken, so Gassner, sollte sich der TCA beim Tierschutz­verein melden. Dann ist davon auszugehen, dass sich die Mutter nicht mehr um sie kümmert. Der TCA hat also zu Beginn der neuen Saison mindestens zwei neue Stars. Den Bällen werden sie mutmaßlich nicht hinter her jagen – dafür aber den Mäusen.

Online In einem kurzen Video ist einer der beiden Jungfüchse zu sehen unter: www.augsburger-allgemeine.de/augsburg.

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Foto: Yannick Paul Dieser kleine Fuchs wohnt offenbar auf der Anlage des TC Augsburg. Zwei Jungtiere wurden gesichtet.

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