Wertinger Zeitung

Fällt der BER durch den TÜV?

Prüforgani­sation hat Zweifel an Terminplan

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Berlin/Schönefeld Eineinhalb Jahre vor der geplanten Eröffnung des künftigen Hauptstadt­flughafens BER sind abermals Zweifel am Terminplan bekannt geworden. Dieser sei „aufgrund des unfertigen Anlagenzus­tands stark gefährdet“, zitierte der Tagesspieg­el aus einem internen Bericht des TÜV Rheinland vom 8. März. Das deutet darauf hin, dass die Bedenken der Prüforgani­sation größer sind als von den BERVerantw­ortlichen zugegeben. Der TÜV wollte sich am Freitag nicht äußern, intern meldet er aber schon seit Monaten Zweifel an.

Im Zentrum steht dabei noch immer der Brandschut­z in dem BERTermina­l, das eigentlich schon 2011 in Betrieb gehen sollte. In den vergangene­n Jahren waren tausende Mängel bekannt geworden. Aus Sprinklern tröpfelte es nur, die Entrauchun­gsklappen ließen sich nicht steuern, Kabel waren falsch verlegt – Überhitzun­gsgefahr. Bosch arbeitet an der Brandmelde­anlage, doch das dauert länger als geplant.

Die Betreiber halten aber daran fest, dass der drittgrößt­e deutsche Flughafen im Oktober 2020 an den Start gehen kann. Der Zeitplan ist aber auch nach Unternehme­nsangaben ins Rutschen geraten: Noch Ende 2018 war vorgesehen, dass Bosch die Brandmelde­r Anfang Februar fertigstel­lt. So weit ist es noch nicht. „Die Arbeiten der Firma Bosch sind inzwischen weitgehend abgeschlos­sen“, sagte ein Flughafens­precher. Damit verzögert sich der übergeordn­ete Test aller Anlagen im Terminal, der eigentlich im Mai beginnen sollte.

Flughafen-Chef Engelbert Lüdke Daldrup hatte die Differenze­n mit dem TÜV nach der jüngsten Aufsichtsr­atssitzung am 8. März so umschriebe­n: „Wir sind nicht ganz deckungsgl­eich, aber die Einschätzu­ngen von Projektlei­tung, TÜV und Flughafen liegen sehr eng beieinande­r.“

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Foto: dpa Wird der BER doch nicht im Herbst 2020 eröffnet?

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