Wo es bei Batterien fehlt
In zehn Jahren werden für E-Autos 100 Mal mehr Akkus gebraucht als die größte F5a-b42rik gerade herstellt. Eine s5ch-4w2er lösbare Aufgabe, über5d-i4e2viel diskutiert wird
Der Tag, an dem in Esslingen die Zukunft beginnt, ist wolkenverhangen. In der hintersten Ecke des Daimler-Werks Brühl steht ein Zelt, das an einem sonnigen Tag weiß leuchten würde. Darin sind alle versammelt, die an so einem Tag nicht fehlen dürfen: Daimler-Chef Dieter Zetsche ist gekommen. Wie immer in Jeans und Turnschuhen zum Hemd. Neben ihm steht der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Weiter hinten haben sich ein paar Mitarbeiter des Mercedes-Werks Untertürkheim versammelt. Sie wollen dabei sein, wenn es losgeht mit der Zukunft. Zugucken, wie die mächtigen Männer den Grundstein für die neue Batteriefabrik legen, in der sie einmal arbeiten.
Das Werk Brühl in Esslingen gehört zum Daimler-Stammwerk in Untertürkheim, dort sitzt die Mercedes-Zentrale. Seit 115 Jahren. Eigentlich werden dort Motoren, Getriebe und Achsen gebaut. Nun soll das Werk zum Hightech-Standort für Elektromobilität werden, wie es Mercedes formuliert. Hier sollen Batterien zusammengebaut und weiterentwickelt werden. Dabei tauchte Untertürkheim im ursprünglichen Konzept des Autobauers gar nicht auf – jedenfalls nicht als Standort für eine Batteriefabrik. Doch dann hat sich die Konzernspitze anders entschieden, auch auf Druck der Belegschaft. Neben dem sächsischen Kamenz, wo schon seit 2012 eine Batteriefabrik in Betrieb ist und eine zweite dieses Jahr ihre Arbeit aufnimmt, kommen nach und nach sieben weitere Batteriewerke dazu. Eines eben in Esslingen.
Noch sind von dem Vorhaben nur Abrissarbeiten zu sehen. Mehrere halb zerschlagene Gebäude stehen hinter einem Bauzaun. Bagger parken zwischen Trümmern. Eine niedrige dreistellige Zahl Mitarbeiter – genauer wird man bei Mercedes nicht – soll in dem Werk Zellen zusammenbauen, die Steuerung der Batterie und die Kühlung einfügen. Am Ende kommt eine Batterie heraus, die genauso groß ist wie der Unterboden eines Mercedes und etwa 600 Kilo wiegt. Auch das Gewicht will Erhard Schletterer, der bei Mercedes für die Batteriesparte zuständig ist, nicht genau verraten. Produktionsgeheimnis.
Er sagt aber: „Batterien sind das Herzstück eines E-Autos.“Sie sind verantwortlich für die Leistung und dafür, wie weit eine Stromfüllung ausreicht. „Deshalb sind sie strukturrelevant.“Also habe sich Mercedes entschieden, die Batterien selbst zu bauen. In der offiziellen Pressemitteilung liest sich das so: „Die Batterie ist eine Schlüsselkomponente in der Elektromobilität und ein integraler Bestandteil der Fahrzeugarchitektur.“Da drängt sich gleich eine Frage auf, um die in Deutschland eine Debatte kreist: Wenn Batterien so wichtig sind für die Zukunft der E-Mobilität, warum baut Mercedes dann nicht auch die Zellen? Wirklich aus einer Hand ist die Produktion nämlich nicht. „Die Zellen kaufen wir ein“, sagt Schletterer. Dabei hatte der Konzern sogar erwogen, auch diese zu fertigen. Schletterer war damals mit dem Projekt betraut. Doch es wurde eingestellt. Warum? Schletterer schaut seitlich auf den Boden, lächelt und sagt: „Es gibt in dem Markt sehr viele Anbieter. Und wir haben uns entschieden, die Zellen ein