Problemfeld Standards
Fußball-Landesliga Südwest Nach ruhenden Bällen hat der FC Gundelfingen fast die Hälfte aller Gegentore kassiert. Trotzdem ist Trainer Weng gegen den VfR Neuburg zuversichtlich
Gundelfingen Drei Heimspiele hat der FC Gundelfingen in der laufenden Saison der Landesliga Südwest noch vor der Brust, drei Siege benötigen die grün-weißen Fußballer wohl noch für den Klassenerhalt. Was läge also näher, als dieses Soll im Schwabenstadion zu erfüllen? „Stimmt“, meint Trainer Martin Weng, und schränkt sofort ein: „Das Problem sind die Gegner.“Wie etwa der VfR Neuburg, der am Samstag (15 Uhr) seine Visitenkarte abgibt – und alles andere als ein Punktelieferant ist.
„Wir können gegen die bestehen“, ist sich Weng sicher und verweist auf die beiden Pflichtspiele vergangenen Sommer in Neuburg. Im Pokal siegte der FCG 1:0, in der Liga schnupperten die Grün-Weißen lange an einem Teilerfolg, letztlich gab es eine späte 1:3-Niederlage. „Wir sind also keineswegs chancenlos“, leitet der Gundelfinger Trainer aus diesen Erlebnissen ab, andererseits lehrt ihn nicht nur die Vorrunde, sondern auch die Erfahrung der jüngsten beiden Auswärtsspiele, „dass wir nur punkten können, wenn wir keine Aussetzer haben.“Was bei den 1:2-Niederlagen beim FV Illertissen II und dem SV Mering jedoch nicht der Fall war.
„Insgesamt zieht es sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison“, hat Weng anhand der eigenen Aufzeichnungen ausgemacht, „dass wir aus dem Spiel heraus nur schwer zu knacken sind. Aber bei Standards haben wir Probleme, egal ob beim ersten oder zweiten Ball. Insgesamt haben wir da schon zwölf Gegentreffer kassiert, dazu kommen sieben Elfmeter. Das ist fast die Hälfte aller gegnerischen Tore gegen uns“, so der 34-Jährige. Manchmal hilft in solchen Situationen einfach mal neues Personal, da sind Weng jedoch die Hände gebunden. Große Möglichkeiten zum Rotieren hat der Trainer nicht, zumal diesmal noch reichlich Fragen im Vorfeld ungelöst sind. Maximilian Braun, Daniel Cesar Viana dos Santos und Tarik Öz sind nach dem Mittwochsspiel in Mering allesamt angeschlagen. Wer letztlich aufläuft, entscheidet sich erst beim Aufwärmen vor dem Anpfiff. „Wir sind zwar im Umfeld medizinisch recht gut aufgestellt, trotzdem haben wir leider immer wieder solche Probleme“, ist Weng ein Stück weit ratlos – und verweist auf lange Ausfallzeiten von Mario Laubmeier (Syndesmoseband), Johannes Hauf (Meniskus) oder Janik Noller (Bänderriss). „Allein die drei fehlen uns in der jetzigen Situation gewaltig“, erklärt der Coach.
FC Gundelfingen: Der Gegner: Fast genau 32 Jahre ist es her, dass der VfR Neuburg letztmals im Schwabenstadion antrat. Thomas Jahn schoss den FCG zum 1:0-Sieg – und den VfR aus der Landesliga. Die Talfahrt ging zwischenzeitlich runter bis in die Kreisliga, in der jüngeren Vergangenheit zeigt der Trend jedoch steil nach oben. Vergangenen Sommer kehrte das Team in die Landesliga zurück – und Trainer Christian Krzyzanowski macht keinen Hehl daraus, dass es noch weiter aufwärtsgehen soll. Zwar ist der unmittelbare Kontakt zu den beiden Top-Teams TSV Landsberg und Türkspor Augsburg zuletzt etwas abgerissen, dafür laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. Mit Rückkehrer Fabian Scharbatke (FC Ehekirchen) und Maximilian Eberwein vom Regionalligisten VfB Eichstätt wird der ohnehin qualitativ gute Kader dann noch weiter verstärkt.