Versicherung zahlt für geschrotteten Porsche
Unglück Der Besitzer raste viel zu schnell in eine Rechtskurve. Jetzt bekommt er 82000 Euro
München Erlaubt ist Tempo 70. Trotzdem rast Dirk V. mit seinem Porsche viel zu schnell über die Landstraße in der Nähe von Neunkirchen-Seelscheid (Rhein-SiegKreis). Im März 2014 fährt der damals 43-Jährige mit über 140 Stundenkilometern in die Rechtskurve, kommt auf die Gegenspur und prallt in ein anderes Auto. Beide Fahrer werden schwer verletzt; der schwarze Porsche 911 Carrera ist Schrott.
Doch für Dirk V. ist es im Nachhitrotzdem ein gutes Geschäft: Von seiner Versicherung bekommt er jetzt mehr als 82 000 Euro für den Schaden. Er gewann am Freitag vor dem Oberlandesgericht München einen Rechtsstreit mit der GeneraliVersicherung. Deren Anwältin erwägt, die Entscheidung vor dem Bundesgerichtshof anzufechten. Sie sprach von einer „Belohnung“, dass der Porschefahrer mit seinem riskanten Fahrstil einen anderen Autofahrer schwer verletzt habe.
Handelte V. mit seinem Manöver auf der Landstraße grob fahrlässig oder vorsätzlich? Das Gericht entschied, keinen Vorsatz zu sehen. Die Frage war entscheidend dafür, ob der Versicherungsschutz greift oder nicht. V. hatte für seinen Posche bei Generali eine Premium-Versicherung abgeschlossen. Der Schutz gilt aber nur bei Schäden, die durch Fahrlässigkeit entstanden sind. Ausgeschlossen ist die Teilnahme bei Autorennen. Genau das warf die Versinein cherung dem IT-Abteilungsleiter aber vor. Über mehrere Kilometer hinweg sei er in seinem Porsche vor einem Audi gerast. Der Anwalt des Porschefahrers hingegen erklärte, beide Männer seien auf der Strecke zufällig aufeinandergetroffen. Absprachen habe es nicht gegeben. Dafür, dass der Porschefahrer das Tempolimit überschritten hatte, erhielt er von einem anderen Gericht bereits zwei Jahre Haft auf Bewährung und zwei Jahre Fahrverbot.