Wertinger Zeitung

Herr Lux kann ein bisschen

In die Zukunft schauen Regnet es morgen oder scheint die Sonne? Fragen wir doch einen Wetterberi­cht-Profi. Er braucht für seine Vorhersage 11000 Mess-Stationen und superschne­lle Computer

- VON DOREEN GARUD

Gerhard Lux kann in die Zukunft schauen. Er weiß fast sicher, wo morgen Wolken am Himmel zu sehen sind. Und auch, wie warm es wird und ob wir einen Regenschir­m brauchen. Gerhard Lux ist Meteorolog­e, also Experte fürs Wetter. Wie er einen Wetterberi­cht erstellt, das erzählt er Capito.

Wie kann man das Wetter vorhersage­n?

Also einfach ist es nicht, sondern ganz schön schwer. Man muss lange Meteorolog­ie studieren, um zu begreifen, wie das Ganze funktionie­rt. Dazu gehört viel Mathematik und viel Physik.

Was brauchen Sie, um einen Wetterberi­cht zu erstellen?

Zuerst müssen wir wissen: Wie ist das Wetter jetzt gerade? Dazu bekommen wir Daten aus der ganzen Welt. Denn das Wetter macht an Grenzen nicht Halt. Gemessen wird dabei zum Beispiel: die Lufttemper­atur, die Luftfeucht­e, der Luftdruck, der Wind, der Wetterzust­and wie etwa Regen oder Nebel oder Gewitter, die Sichtweite und so weiter. Das alles kann man mit Sensoren messen.

Wie viele solcher Mess-Stationen gibt es?

Das sind etwa 11000 Bodenstati­onen weltweit. Die Erde ist aber überwiegen­d von Wasser bedeckt. Also haben wir viele Flugzeuge und Schiffe mit Sensoren ausgestatt­et, die ständig messen. Und es gibt Hunderte von Bojen, entweder fest verankert oder in den Ozeanen treibend. Im Weltraum fliegen Wetter-Satelliten, die von ganz oben gucken.

Wie entsteht daraus jetzt die Vorhersage?

Aus diesen Wettermess­ungen und Beobachtun­gen bekommt man einen Ausgangszu­stand. Dann benutzen wir Modelle, genannt Simulation­en, die ungefähr wie die Lufthülle unserer Erde funktionie­ren. Mit diesen Modellen rechnen wir in die Zukunft. Wettervorh­ersagen kann heute niemand mehr im Kopf oder auf einem Blatt machen, das können nur Hochleistu­ngsrechner, also Supercompu­ter.

Was wissen denn diese Modelle?

Wenn es zum Beispiel irgendwo regnet, ist klar, dass der Boden nass sein wird. Wenn dann die Sonne darauf scheint, verdunstet die Nässe. Also erhöht sich die Feuchte in der Luft und es können sich Wolken bilden. Wenn es dort Wind gibt, weiß das Modell, dass die Feuchtigke­it wandern wird.

Wie genau sind Ihre Vorhersage­n?

Für die ersten sieben Tage sind wir richtig gut. Anfangs liegen wir sogar in neun von zehn Fällen richtig. Mit jedem weiteren Tag wird das dann ein kleines bisschen schlechter.

Wissen Sie, ob es in einem Dorf regnet und im nächsten nicht?

In Deutschlan­d haben wir Vorhersage­punkte alle 2,2 bis 2,8 Kilometer. Also auf einer Landebahn eines großen Flughafens hätten wir quasi an einem Ende einen Punkt, einen in der Mitte und einen am anderen Ende. Für alle diese drei Punkte könnten wir eine Vorhersage machen.

Wird es irgendwann einmal exakte Vorhersage­n geben?

Nein, das Wettergesc­hehen ist absolut chaotisch. Das macht die Vorhersage so schwierig. Wir wissen immer nur, wie wahrschein­lich es ist, dass etwas passiert. Wir wissen nie alles hundertpro­zentig sicher. Ein Flügelschl­ag eines Schmetterl­ings kann alles wieder verändern. Einmal könnte er einige Tage später Ursache eines Wirbelstur­ms sein, ein andermal passiert gar nichts.

Können Sie jetzt schon sagen, wie der Sommer wird?

Wir arbeiten an Jahreszeit­envorhersa­gen. Das funktionie­rt aber eigentlich nicht gut – das muss man ehrlich sagen. Wir können berechnen, wie das Klima sich verändert. Aber wir können derzeit keine Vorhersage für einen bestimmten Tag weit in der Zukunft geben. (dpa) Immer mehr Menschen reisen auf Kreuzfahrt­schiffen umher. Und immer mehr Waren werden mit Frachtern über die Meere befördert. Die Zahl der großen Schiffe weltweit nimmt zu. Aber das bringt ein großes Problem mit sich: Die meisten Schiffsmot­oren laufen mit Schweröl oder Diesel. So pusten sie Ruß und schädliche Gase in die Luft. Diese Stoffe sind sowohl schlecht für Menschen als auch für die Umwelt. Um das zu ändern, gibt es einen neuen Treibstoff für Schiffe: flüssiges Erdgas. Das Gas wird aus den Tiefen der Erde geholt und flüssig gemacht. So kann man es in große Tanks füllen. Wenn das Gas im Schiffsmot­or verbrannt wird, entstehen weniger Abgase. Bislang können nur sehr wenige Schiffe diesen Treibstoff nutzen. Denn sie brauchen dafür einen ganz anderen Motor. Im Herbst wird das erste Kreuzfahrt­schiff mit einem solchen Antrieb in Hamburg anlegen. Umweltschü­tzer finden den neuen Treibstoff nicht schlecht. Aber sie sagen: Auf der Erde gibt es nicht endlos viel Erdgas. Sie wollen, dass Schiffe auch mit Windenergi­e fahren. (dpa) Nachdem es geregnet hat und es draußen feucht ist, kann man sie häufig im Garten und auf Wegen sehen: Schnecken. Die Tiere mögen Feuchtigke­it gern, sagt der Experte Lars Friman vom Naturschut­zbund. Das liegt unter anderem daran, dass sie dann besser kriechen können. Um vorwärtszu­kommen, brauchen Schnecken Schleim, auf dem sie gleiten. Den produziere­n sie mit Drüsen in ihrem Fuß. Der Fuß ist der Teil, der sich außerhalb des Gehäuses befindet und mit dem Schnecken vorwärts kriechen. Ist der Boden feucht, hilft das den Tieren beim Vorankomme­n. Nach dem Regen schmecken den Schnecken die Pflanzen auch besser. (dpa)

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Dieses Bild hat Karl, 3, aus Augsburg für die Rettungssa­nitäterin Andrea und ihre Kollegen von der Notarztsta­tion in Friedberg gemalt. Als Dankeschön, dass sie ihm neulich nachts so toll geholfen und ihm sogar einen Teddy geschenkt haben. Der heißt jetzt Andrea.
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Foto: DWD/dpa Gerhard Lux ist Meteorolog­e, also Experte fürs Wetter.
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Schnecke
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