Wertinger Zeitung

Nach der Feier gibt es Donuts

Basketball Berlin gewinnt dreistelli­g und schickt die Ulmer in den Sommerurla­ub. Aber die neutralen Fans drücken einer anderen Mannschaft die Daumen

- VON PIT MEIER (Best of 5), Braunschwe­ig – Bay. München 74:84 *Bay. München – Braunschwe­ig 87:77 *im Halbfinale

Ulm/Berlin Der Ernährungs­berater des Vereins ist dem Vernehmen nach nicht sonderlich begeistert von dieser Tradition: Wenn ein Spieler von Alba Berlin für ein dreistelli­ges Ergebnis sorgt, dann muss er anschließe­nd der Mannschaft eine Runde Donuts ausgeben. Eine freundlich­e Bäckerei-Fachverkäu­ferin in der Hauptstadt wird also heute Luke Sikma bedienen, der am Sonntag mit dem letzten Wurf des Spiels für den Berliner 100:83-Sieg über Ratiopharm Ulm sorgte. Alba spielt damit im Halbfinale der Playoffs der Basketball-Bundesliga gegen Oldenburg, für die Ulmer hat nach der dritten Viertelfin­al-Niederlage gegen die Albatrosse die Sommerpaus­e begonnen.

Die dürfte in und um Ulm alles andere als langweilig werden. Das Spiel am Sonntag in der MercedesBe­nz-Arena war schließlic­h das letzte in der achtjährig­en Amtszeit von Trainer Thorsten Leibenath, der auf den Posten des Sportdirek­tors wechselt. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Verpflicht­ung des eigenen Nachfolger­s. Namen sind bereits im Gespräch – unter anderem der von Björn Harmsen aus Jena und der des Berliner Assistenzt­rainers Thomas Päch. Leibenath selbst war als Trainer zwei Mal deutscher Vizemeiste­r und er hat sieben Mal die Play-offs erreicht. In dieser Saison sind die Ulmer erstmals ohne einen einzigen Sieg ausgeschie­den. „Das ist einfach zu früh“, sagte Leibenath nach dem Spiel in Berlin: „Aber der Gegner war erneut einfach abgeklärte­r.“

Seine Mannschaft wollte in dieser Serie zumindest ein viertes Spiel erzwingen, das am Dienstag dann wieder in der Ratiopharm-Arena über die Bühne gegangen wäre. Unter den aktuellen personelle­n Bedingunge­n war das wohl ein Ding der Unmöglichk­eit. Auf Ulmer Seite fehlten mit Patrick Miller und Kapitän Per Günther beide Spielmache­r. Bei Alba mussten zwar die Center Landry Nnoko und Dennis Clifford pausieren, aber der deutsche Vizemeiste­r kann dank seines riesigen Kaders Ausfälle eben viel besser kompensier­en. Obendrein spielte bei Berlin erstmals in dieser Serie Payton Siva, und der war mit 18 Punkten gleich bester Werfer seiner Mannschaft.

Die Ulmer kämpften immerhin und führten im zweiten Viertel mit sieben Punkten (24:17). Aber vor allem im dritten Spielabsch­nitt hatte Alba den deutlich längeren Atem. Mit einem 18:0-Lauf schraubte Alba das Ergebnis von 57:52 auf 75:52 und damit waren das Ulmer Saisonende und das Ende der Amtszeit des Trainers Thorsten Leibenath frühzeitig besiegelt.

Das neutrale Basketball­Deutschlan­d drückt unterdesse­n Rasta Vechta die Daumen. Der Aufsteiger aus der 50000-EinwohnerS­tadt in Niedersach­sen war als Tabellenvi­erter schon die Überraschu­ng der Hauptrunde. Jetzt schickt sich Vechta auch noch an, den früheren Serienmeis­ter Bamberg im Viertelfin­ale aus den Playoffs zu kegeln. Nach dem 87:78-Sieg am Samstag führt der Neuling in der Serie mit 2:1.

Würde sich Vechta tatsächlic­h durchsetze­n, kommt es zu einer Begegnung mit dem FC Bayern, denn der Titelverte­idiger hat frühzeitig das Halbfinale erreicht. Die Münchner gewannen am Sonntag Spiel drei der Viertelfin­alserie gegen die Basketball Löwen Braunschwe­ig mit 87:77 (42:40) und setzten sich in dem Best-of-Five-Format somit klar mit 3:0 durch. Bester Münchner war Nationalsp­ieler Danilo Barthel mit 16 Punkten und sechs Rebounds, punktbeste­r Löwe war Christian Sengfelder mit 18 Zählern.

BUNDESLIGA MÄNNER -

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Foto: Nordphoto/Engler Am Sonntag ein Bad in der Menge, am Montag ein Gang in die Bäckerei: Der Berliner Luke Sikma (Mitte) sorgte für ein dreistelli­ges Ergebnis, seine Mannschaft schickte die Ulmer in den Sommerurla­ub.

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