Eine Dirigentin zeichnet Musik
Christine Philippsen arbeitet mit einem Taktstock und kann eine Art Zeichensprache
Tap, tap, tap! Christine Philippsen klopft mit ihrem Taktstock auf ihr Pult. Dann hebt sie die Arme in die Luft. Das Orchester, das vor ihr sitzt, horcht auf. Alle machen sich bereit, gleich geht es los. Dann reißt Christine Philippsen ihren Taktstock in die Luft und die Musikerinnen und Musiker beginnen zu spielen.
Die Dirigentin bewegt den Stock in ihrer Hand von links nach rechts, von oben nach unten, mal schnell, mal langsam. Für jemanden, der kein Instrument spielt, sieht das vermutlich etwas sonderbar aus. Doch für das Orchester sind diese Bewegungen sehr wichtig.
Die Musikerinnen und Musiker, die vor Frau Philippsen sitzen, gehören zum Familienorchester der Elbphilharmonie. Das ist ein Konzerthaus in der Stadt Hamburg. Frau Philippsen ist die Dirigentin des Familienorchesters aus Kindern, Eltern, Omas und Opas, Onkeln und Tanten. Einmal in der Woche treffen sie sich zum Proben.
Sie sagt auch, wer mehr oder besonders üben muss
Ein Stück des Komponisten Ludwig van Beethoven steht gerade auf dem Programm. Als das Orchester das Stück zum ersten Mal spielt, hört es sich noch nicht so an, wie es sollte. Frau Philippsen erklärt den Musikern, was sie besser machen können. „Eine Dirigentin oder ein Dirigent hat die Aufgabe, die Musiker in einem Orchester, die viele unterschiedliche Instrumente spielen, zu unterstützen“, sagt sie. Das tut sie mit den Bewegungen ihres Taktstocks. Der liegt dabei in ihrer rechten Hand. Ihre linke Hand bewegt sie auch. Die Bewegungen mit dem Taktstock und der Hand sind wie eine Art Zeichensprache. Damit sagt die Dirigentin den Musikern, was sie tun sollen. Mit dem Stock gibt sie einen bestimmten Takt vor. Mit der linken Hand zeigt sie den Musikern zum Beispiel, dass sie lauter oder leiser spielen sollen. Oder schneller oder langsamer.
Frau Philippsen gibt den Musikern auch ein Zeichen, wann sie anfangen müssen zu spielen. „Es spielen nicht immer alle Musiker zur gleichen Zeit. Einige müssen eine Pause machen. Damit sie den Moment, in dem sie weiterspielen müssen, nicht verpassen, gebe ich ihnen ein Zeichen“, erklärt sie.
„Der Dirigent hilft uns Musikern dabei, besser auf die anderen im Orchester zu achten“, sagt Anna-Katharina. Die Zwölfjährige spielt in dem Orchester Saxofon. „Christine sagt uns auch, was wir Zuhause noch mehr üben sollten“, ergänzt Noah. Der Elfjährige spielt Geige.
Manchmal spricht Frau Philippsen auch ein strenges Wort, wenn jemand nicht genügend übt. „Jeder Dirigent ist anders. Mir ist es vor allem wichtig, dass die Musiker viel Spaß beim Musizieren haben“, sagt sie. Und das haben alle. Am Ende der Probe sind das Orchester und die Dirigentin zufrieden.