Das sind unsere Anpacker!
72-Stunden-Aktion Über 400 Jugendliche aus dem Landkreis wollen die Welt ein bisschen besser machen. Was sie sich ausgedacht haben
Landkreis Mit Schaufeln ausgestattet geht es ans Werk. Am Samstagmorgen ist die Pfarrjugend Wertingen kaum aufzuhalten. Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion „Uns schickt der Himmel“der katholischen Diözesanverbände hat die Gruppe ein etwas anderes Projekt erhalten. Erst bei der Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag hatten die Jugendlichen von ihrer Aufgabe erfahren, wie Fabian Braun erzählt. Sie dürfen den Pfarrgarten in Wertingen in eine Oase umgestalten. Warum sich die Gruppe kein eigenes Projekt gesucht hat, weiß Braun. Er sagt: „Die Herausforderung hat uns gereizt.“Da die Gruppe gute Kontakte und auch immer wieder mit Großprojekten zu tun habe, sei das kein Problem für sie, sagt der 24-jährige Pfarrgemeinderatsvorsitzende.
In 72 Stunden zu einer Oase – keine leichte Aufgabe. Doch die Gruppe ist motiviert und hat einen Plan in der Tasche. Pfarrjugendleiterin Magdalena Keiß sagt: „Direkt nachdem wir von unserem Projekt erfahren haben, hat das Brainstorming begonnen.“Da schnell klar gewesen sei, dass die Gruppe nicht alle Ideen in der vorgesehenen Zeit umsetzen konnte, sei priorisiert worden, erklärt sie. Dass das Projekt der Pfarrei zu gute kommt, freut die Gruppe dabei besonders.
Ein paar Meter weiter im Wertinger Jugendtreff wird ebenfalls fleißig gewerkelt und tapeziert. Seit Freitagvormittag versuchen die Freiwilligen den Bandübungsraum des Jugendhauses zu renovieren. „Viel Zeit und viele Hände – das ist gut“, sagt die 22-jährige Julia Däubler. Geplant sei das Projekt schon länger, doch man habe einfach keine Zeit gefunden. Zusätzlich zum Übungsraum hat der Jugendtreff über Sponsoren auch Musikinstrumente erwerben können. „Wir wollen Bands zum Üben einen Raum bieten und Jugendlichen die Chance bieten, ein Instrument auszuprobieren, erzählt sie. Natalia Kroskowska und Laura Contartese haben großen Spaß an den Renovierungsarbeiten. Besonders das Tapezieren hat es ihnen angetan. Kroskowska sagt: „Wir haben über fünf Stunden für die eine Wand mit Fototapete gebraucht.“Sie muss lachen.
Bei den Pfadfindern in Gundelfingen sollen dagegen Begegnungen der Generationen ermöglicht werden. Mit ihrem Projekt „Alt trifft Jung“im Haus der Senioren Gundelfingen sollte ein Austausch zustande kommen. Im Rahmen der Aktion wird mit den Bewohnern gebastelt, spazieren gegangen, gekocht und gespielt. Nicht nur für Senioren ist dabei einiges geboten, auch Adrienne Kaiser und Jule Hieber genießen das Erlebniswochenende. „Es ist ein großartiges Gefühl, etwas für andere Menschen zu tun, und die Senioren freuen sich richtig über die Aufmerksamkeit“, sagt die zwölfjährige Jule Hieber.
In Schretzheim wird derweil geschraubt und gehämmert. Michael Kreis, Laura Pflüge und Niklas Pflüge bauen gemeinsam mit der KLJB Sitzgelegenheiten für den Pfarrgarten. Die Materialkosten habe die Gruppe größtenteils selbst übernommen und über eigene Aktionen finanziert, erzählt Laura Pflüge. Damit der Schulgarten der Theresia-Haselmayr Schule in Dillingen wieder genutzt wird und die Schüler für die Umwelt sensibilisiert werden, wird gemeinsam mit dem Kreisjugendring Dillingen und Roteract gepflanzt und ein Tomatenhaus gebaut. Werklehrerin Rebecca Mayr freut sich über die Begeisterung der Kinder und sagt: „Wir haben die Tomaten schon vorgezüchtet und jetzt packen alle fleißig mit an.“
Auch Regens Wagner in Dillingen beteiligt sich an der 72-Stunden-Aktion und möchte Kontakte ermöglichen. Der Parkplatz wird von den vielen Helfern bienenfreundlich umgestaltet. Außerdem basteln die Freiwilligen Samenkugeln aus Lehm und bepflanzen Blumentöpfe für alle teilnehmenden Gruppen. „Beim Abschlussgottesdienst am Sonntag, 2. Juni, werden wir diese dann überreichen und noch einmal über alle Projekte sprechen“, sagt Stefan Schneid.