Jetzt haben wir den Salat!
Was war das für eine Freude, als die Tochter samt Schwiegersohn und Kinder in erreichbarer Nähe ein altes Haus mit riesigem Garten kauften. Die Euphorie bezog sich allerdings weniger auf das Häuschen, das gemeinsam in monatelanger Arbeit von Grund auf saniert werden musste, sondern mehr um das Gartengrundstück, in dem vor allem Frau Maxwell sich am Ziel ihrer Träume wähnte, denn nun endlich konnte sie garteln nach Lust und Laune, nachdem Maxwells Haus nur ein Handtuch von Garten aufweisen konnte und besonders der Gemüseanbau stark darunter litt, weil fast unmöglich. Da wurde umgegraben und Grassoden entfernt, um Platz für Zucchini, Kohlrabi, Rosenkohl, Tomaten, Radieschen, Bohnen, Schnittlauch, Petersilie und Co. zu schaffen.
Und alles gedieh im vergangenen Supersommer prächtig. Teilweise musste Gemüse schon verschenkt werden, weil es zu viel gab. Aber heuer wurde es noch toller. Erfolgsberauscht meinten die Obergärtner mit dem grünen Daumen (Frau Maxwell und ihr Schwiegersohn) man müsse noch mehr Beete herrichten, denn dann habe man sich fast völlig auf Bio umgestellt und vom Gemüsehändler autark gemacht. Sogar Kartoffeln waren im Gespräch. Und Tochters Mann baute gar ein Hochbeet samt Dach.
Die ersten Erfolge sind schon da. Angesteckt vom Saat-Wahnsinn, pikierte Frau Maxwell nicht nur für Töchterchen, sondern auch in Maxwells Gartenhandtuch. Der Erfolg lag auf der Hand. Schon jetzt haben wir mehr Pflücksalat und Radieschen, Schnittlauch und Petersilie, als wir selbst essen können. Wie wird das erst, wenn das andere Gemüse reif wird? Alles verschenken wollen wir als Schwaben natürlich auch nicht. Naja, vielleicht machen wir auf dem Dillinger Wochenmarkt einen Stand auf, nachdem der letzte Gemüsegärtner Münch dort kürzlich aufgehört hat.