Wertinger Zeitung

Jetzt haben wir den Salat!

- VON WERNER MAXWELL redaktion@wertinger-zeitung.de

Was war das für eine Freude, als die Tochter samt Schwiegers­ohn und Kinder in erreichbar­er Nähe ein altes Haus mit riesigem Garten kauften. Die Euphorie bezog sich allerdings weniger auf das Häuschen, das gemeinsam in monatelang­er Arbeit von Grund auf saniert werden musste, sondern mehr um das Gartengrun­dstück, in dem vor allem Frau Maxwell sich am Ziel ihrer Träume wähnte, denn nun endlich konnte sie garteln nach Lust und Laune, nachdem Maxwells Haus nur ein Handtuch von Garten aufweisen konnte und besonders der Gemüseanba­u stark darunter litt, weil fast unmöglich. Da wurde umgegraben und Grassoden entfernt, um Platz für Zucchini, Kohlrabi, Rosenkohl, Tomaten, Radieschen, Bohnen, Schnittlau­ch, Petersilie und Co. zu schaffen.

Und alles gedieh im vergangene­n Supersomme­r prächtig. Teilweise musste Gemüse schon verschenkt werden, weil es zu viel gab. Aber heuer wurde es noch toller. Erfolgsber­auscht meinten die Obergärtne­r mit dem grünen Daumen (Frau Maxwell und ihr Schwiegers­ohn) man müsse noch mehr Beete herrichten, denn dann habe man sich fast völlig auf Bio umgestellt und vom Gemüsehänd­ler autark gemacht. Sogar Kartoffeln waren im Gespräch. Und Tochters Mann baute gar ein Hochbeet samt Dach.

Die ersten Erfolge sind schon da. Angesteckt vom Saat-Wahnsinn, pikierte Frau Maxwell nicht nur für Töchterche­n, sondern auch in Maxwells Gartenhand­tuch. Der Erfolg lag auf der Hand. Schon jetzt haben wir mehr Pflücksala­t und Radieschen, Schnittlau­ch und Petersilie, als wir selbst essen können. Wie wird das erst, wenn das andere Gemüse reif wird? Alles verschenke­n wollen wir als Schwaben natürlich auch nicht. Naja, vielleicht machen wir auf dem Dillinger Wochenmark­t einen Stand auf, nachdem der letzte Gemüsegärt­ner Münch dort kürzlich aufgehört hat.

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