Piloten schuld an Kollision?
Untersuchung nach Unglück auf Mallorca
Palma Das Hubschrauberunglück mit sieben Toten auf Mallorca ist möglicherweise auf menschliches Versagen zurückzuführen. Die Piloten des Helikopters und des Kleinflugzeuges, die am Sonntag am Himmel zusammengestoßen waren, hätten sich wohl nicht gesehen, berichteten Medien der Insel am Dienstag unter Berufung auf Ermittler und Zeugen. Hinweise auf technisches Versagen gebe es nicht.
Der mögliche Flugfehler hat auch vier Mitgliedern der Münchner Unternehmerfamilie Inselkammer das Leben gekostet. In dem Helikopter saßen Bauunternehmer August Inselkammer junior, 43, seine 41-jährige Frau Christina sowie die Kinder Maximilian, 11, und Sophie, 9 Jahre alt. Sie verbrachten auf Mallorca ihren Urlaub und hatten einen Rundflug gebucht. Zum Zeitpunkt der Kollision herrschten beste Wetterund Sichtverhältnisse.
Vier Experten der spanischen Zivilluftfahrtbehörde, die am Montag auf der Insel eintrafen, gehen nun der genauen Unfallursache auf den Grund. Am Dienstag nahm auch eine Richterin am Untersuchungsgericht in Inca Ermittlungen auf. Die Leichen sollten den Familien deshalb erst nach eingehenden Autopsien zur Bestattung übergeben werden, erklärten Justizsprecher. Die Verwandten der Inselkammers hatten am Montag mitteilen lassen, das Unglück sei „nicht in Worte zu fassen“. Sie hätten bei dem tragischen Unfall einen „innig geliebten Teil“ihrer Großfamilie verloren.
Auf Mallorca ist unterdessen eine Debatte über die Sicherheit am Himmel entbrannt. Der angesehene Schriftsteller Matías Vallés schrieb von einem „Durcheinander in einem kontrolllosen Luftverkehr“. Ein Pilot sagte öffentlich, die Vorschriften für Hubschrauber würden vor dem Start sehr genau und streng definiert. Bei Ultraleichtfliegern werde wohl häufiger ein Auge zugedrückt.