Blamage gerade noch abgewendet
Fußball-BL Nord: Meitinger 2:2 in der Nachspielzeit
Als hätte es Meitingens Trainer Pavlos Mavros geahnt: Mit seinen Worten „Gegen den Tabellenletzten kann man nur verlieren“traf der 47-Jährige bereits einige Tage vor dem Aufeinandertreffen gegen den SV Holzkirchen den Nagel auf den Kopf. Und beinahe hätte der absolute Underdog beim 2:2 (1:1) in den Lechauen auch für eine große Überraschung gesorgt. Doch Denis Buja hielt einmal mehr wortwörtlich den Kopf hin.
Strömender Regen und winterliche Temperaturen ließen gegen das Tabellenschlusslicht nichts Gutes verheißen. Auch die Atmosphäre war einmal mehr äußerst erdrückend und zog nicht spurlos an der Mannschaft von Trainer Mavros vorbei. Nicht ohne Grund verlor Mateo Duvnjak nach einem Steilpass von Matthias Schuster alleine vor Gästekeeper Sabahudin Cama die Nerven (5.). Für den absoluten Tiefpunkt der Partie aber sorgte Johannes Nießner. Der 28-Jährige grätschte in aller letzter Sekunde in eine Ablage von Stefan Neuwirt, brachte das Spielgerät dabei aber nicht unter Kontrolle, so dass es über die Linie ins eigene Tor kullerte (9.). Und auch wenn der TSV Meitingen vor heimischer Kulisse in der Folge alles unter Kontrolle hatte, die spielbestimmendere Mannschaft war und ganz klar auf den Ausgleich pochte, war es der Underdog, der durch Neuwirt und Joshua Zwickel immer wieder Akzente setzte. Letzterer verfehlte nach einem Konter knapp das 0:2 und traf im Vollsprint nur das Außennetz (25.). Erstmals durchatmen konnten die Lechtaler, als Duvnjak den davoneilenden Buja in Szene setzte, der den gegnerischen Schlussmann Cama umkurvte und zum 1:1-Ausgleich einschob (27.). Und während sich die Partie bis zum Halbzeitpfiff unerwartet zu einem unansehnlichen Kick entwickeln sollte, erlebte der TSV Meitingen in der zweiten Hälfte beinahe ein blaues Wunder.
Noch vor wenigen Tagen hatte Abteilungsleiter Torsten Vrazic auf Grundlage der bisher besten Torausbeute der Liga seine Jungs bezüglich der mangelhaften Chancenverwertung in Schutz genommen. Doch was in der zweiten Hälfte gegen den Tabellenletzten folgte, untermauerte die Aussagen aller Gegenparteien. Erst scheiterte Alexander Heider alleine vor Cama (52.), dann setzte René Heugel die Kugel mutterseelenallein und ohne Bedrängnis aus wenigen Metern daneben (55.). Keine Minute später hämmerte Buja die Kugel ebenfalls unbedrängt über das Tor (56.). In der 66. Minute scheiterte auch Schuster an Cama, Buja nagelte ein paar Zeigerumdrehungen später an den Querbalken (69.). Und weil im Fußball solch liegengelassene Großchancen sofort bestraft werden, schoss Armin Rau mit der ersten und einzigen Holzkirchener Chance in der zweiten Hälfte den Ball zum 1:2 in die Maschen (71.).
Letztlich ließ der Fußballgott dann aber doch Gnade walten: In der fünften Minute der Nachspielzeit brachte Mark Huckle mit der letzten Aktion einen Eckball im hohen Bogen in den gegnerischen Strafraum. Dort kämpften 22 Mann um den Ball, bis die Hälfte die Hände nach oben riss, weil der Ball irgendwie Angreifer Buja auf die Stirn und dann zum 2:2-Ausgleich ins Tor fiel – unglaublich.
TSV Meitingen: Wagner, Fichtner, Schuster, Ranitovic, Heider, Heugel (85. Morfakis), Nießner, Buja, Huckle, Duvnjak, Chouiloulidis (46. Heiß).
SV Holzkirchen: Cama, Deubler, Hopfenmüller (46. Eichberger), T. Rau, Köhnlein, Havur (31. Draxler), A. Rau (85. D. Rau), Zwickel, Neuwirt, Schneider, Strauß.
Tore: 0:1 Nießner (9./Eigentor), 1:1 Buja (27.). 1:2 A. Rau (71.), 2:2 Buja (90.+5). – Schiedsrichterin: Paulina Koch. – Zuschauer: 150.