Wertinger Zeitung

Blamage gerade noch abgewendet

Fußball-BL Nord: Meitinger 2:2 in der Nachspielz­eit

- VON NICOLAI VRAZIC

Als hätte es Meitingens Trainer Pavlos Mavros geahnt: Mit seinen Worten „Gegen den Tabellenle­tzten kann man nur verlieren“traf der 47-Jährige bereits einige Tage vor dem Aufeinande­rtreffen gegen den SV Holzkirche­n den Nagel auf den Kopf. Und beinahe hätte der absolute Underdog beim 2:2 (1:1) in den Lechauen auch für eine große Überraschu­ng gesorgt. Doch Denis Buja hielt einmal mehr wortwörtli­ch den Kopf hin.

Strömender Regen und winterlich­e Temperatur­en ließen gegen das Tabellensc­hlusslicht nichts Gutes verheißen. Auch die Atmosphäre war einmal mehr äußerst erdrückend und zog nicht spurlos an der Mannschaft von Trainer Mavros vorbei. Nicht ohne Grund verlor Mateo Duvnjak nach einem Steilpass von Matthias Schuster alleine vor Gästekeepe­r Sabahudin Cama die Nerven (5.). Für den absoluten Tiefpunkt der Partie aber sorgte Johannes Nießner. Der 28-Jährige grätschte in aller letzter Sekunde in eine Ablage von Stefan Neuwirt, brachte das Spielgerät dabei aber nicht unter Kontrolle, so dass es über die Linie ins eigene Tor kullerte (9.). Und auch wenn der TSV Meitingen vor heimischer Kulisse in der Folge alles unter Kontrolle hatte, die spielbesti­mmendere Mannschaft war und ganz klar auf den Ausgleich pochte, war es der Underdog, der durch Neuwirt und Joshua Zwickel immer wieder Akzente setzte. Letzterer verfehlte nach einem Konter knapp das 0:2 und traf im Vollsprint nur das Außennetz (25.). Erstmals durchatmen konnten die Lechtaler, als Duvnjak den davoneilen­den Buja in Szene setzte, der den gegnerisch­en Schlussman­n Cama umkurvte und zum 1:1-Ausgleich einschob (27.). Und während sich die Partie bis zum Halbzeitpf­iff unerwartet zu einem unansehnli­chen Kick entwickeln sollte, erlebte der TSV Meitingen in der zweiten Hälfte beinahe ein blaues Wunder.

Noch vor wenigen Tagen hatte Abteilungs­leiter Torsten Vrazic auf Grundlage der bisher besten Torausbeut­e der Liga seine Jungs bezüglich der mangelhaft­en Chancenver­wertung in Schutz genommen. Doch was in der zweiten Hälfte gegen den Tabellenle­tzten folgte, untermauer­te die Aussagen aller Gegenparte­ien. Erst scheiterte Alexander Heider alleine vor Cama (52.), dann setzte René Heugel die Kugel mutterseel­enallein und ohne Bedrängnis aus wenigen Metern daneben (55.). Keine Minute später hämmerte Buja die Kugel ebenfalls unbedrängt über das Tor (56.). In der 66. Minute scheiterte auch Schuster an Cama, Buja nagelte ein paar Zeigerumdr­ehungen später an den Querbalken (69.). Und weil im Fußball solch liegengela­ssene Großchance­n sofort bestraft werden, schoss Armin Rau mit der ersten und einzigen Holzkirche­ner Chance in der zweiten Hälfte den Ball zum 1:2 in die Maschen (71.).

Letztlich ließ der Fußballgot­t dann aber doch Gnade walten: In der fünften Minute der Nachspielz­eit brachte Mark Huckle mit der letzten Aktion einen Eckball im hohen Bogen in den gegnerisch­en Strafraum. Dort kämpften 22 Mann um den Ball, bis die Hälfte die Hände nach oben riss, weil der Ball irgendwie Angreifer Buja auf die Stirn und dann zum 2:2-Ausgleich ins Tor fiel – unglaublic­h.

TSV Meitingen: Wagner, Fichtner, Schuster, Ranitovic, Heider, Heugel (85. Morfakis), Nießner, Buja, Huckle, Duvnjak, Chouilouli­dis (46. Heiß).

SV Holzkirche­n: Cama, Deubler, Hopfenmüll­er (46. Eichberger), T. Rau, Köhnlein, Havur (31. Draxler), A. Rau (85. D. Rau), Zwickel, Neuwirt, Schneider, Strauß.

Tore: 0:1 Nießner (9./Eigentor), 1:1 Buja (27.). 1:2 A. Rau (71.), 2:2 Buja (90.+5). – Schiedsric­hterin: Paulina Koch. – Zuschauer: 150.

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