Kein Happy End im Lehrer-Drama
Es ist ein bisschen wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“, wenn Lehrerverbände jedes Jahr aufs Neue beklagen, dass es an Lehrern mangelt, die Aufgaben immer mehr und die Belastungen immer größer werden. Doch während die Komödie aus dem Jahr 1993 während des Films auf ein Happy End zusteuert, scheint ein solches beim Drama um den Lehrermangel nicht in Sicht. Umso wichtiger ist es, dass die Verbände weiterhin und hartnäckig auf die Missstände in der Bildungspolitik hinweisen. Dass sie sich dabei aber – wie nun geschehen – in aller Öffentlichkeit gegenseitig attackieren, ist wenig zielführend. Zumal der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband als auch der Bayerische Realschullehrerverband im Grunde um die gleiche Sache kämpfen: mehr Qualität in den Schulen im Freistaat.
Wie diese erreicht werden kann, ob durch mehr Lehrer im Klassenzimmer, eine bessere Bezahlung, eine andere Ausbildung – über all das kann und muss diskutiert werden. Doch am Ende sollten die Verbände an einem Strang ziehen: Nur so können sie wirksam Druck auf die Politik machen. Wenn sie sich jedoch selbst „Panikmache“vorwerfen, schwächen sie nur ihre eigene Position. Und tragen selbst dazu bei, dass ein Happy End bei „Und jährlich grüßt der Lehrermangel“weiter auf sich warten lässt.
Lesen Sie dazu auch den Artikel „Lehrer klagen“auf der zweiten Bayern-Seite.