Wertinger Zeitung

Die Könige der Lüfte kehren zurück

Kein anderer Greifvogel in Deutschlan­d hat so große Flügel wie der Seeadler. Früher waren die Tiere bei uns fast ausgestorb­en. Heute brüten wieder viele hier

- VON DOREEN GARUD

Adler erkennt man vor allem an ihrer Größe: Die größten unter ihnen sind die Seeadler. Sie messen von Flügelspit­ze zu Flügelspit­ze bis zu 2,40 Meter. Wer diese Vögel beobachten will, fährt am besten in die Nähe von Seen und Flüssen. Zum Beispiel zu Naturführe­r Martin Miethke im Naturpark Westhavell­and. „Oft sind Seeadler dort, wo Wasservöge­l sich versammeln, etwa bei uns am Gülper See“, sagt er. Das hängt damit zusammen, dass Seeadler zum einen gerne Fische fressen. Zum anderen jagen sie Wasservöge­l wie Enten, Blesshühne­r und Gänse. Eine ausgewachs­ene, fitte Gans ist aber auch für einen Seeadler schwer zu bekommen. Oft schnappten sie sich verletzte oder kranke Tiere, sagt Martin Miethke. Gerade im Winter ernähren sie sich oft auch von Aas, also toten Tieren. „Sie sind eher bequem“, meint der Experte. Heute brüten wieder viele Seeadler in Deutschlan­d. Das war einmal anders: Bis vor 50 Jahren lebten nur sehr wenige dieser Vögel bei uns. Damals jagten viele Menschen die Adler. Sie dachten, dass die Vögel zu viele Fische aus den Seen holen. Die wollten die Menschen lieber selber fischen. Außerdem wurde damals ein Insektengi­ft verwendet, das die Eierschale­n dünn und zerbrechli­ch werden ließ.

„Heute sind Seeadler nicht mehr gefährdet“, sagt Lars Lachmann. Er ist Vogelexper­te beim Naturschut­zbund Nabu. „Der Seeadler ist ein ganz tolles Beispiel, dass Umweltschu­tz funktionie­rt“, sagt er. „Wenn man sich vornimmt, eine Art zu retten, kann das klappen.“

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Foto: Patrick Pleul, dpa Der Seeadler ist der größte Vogel unter den Adlern.

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