Panther verpassen den Europa-Triumph
Eishockey Der AEV verliert mit 2:3 nach Penaltyschießen gegen Liberec. Doch es gibt noch eine Chance auf das Achtelfinale
Augsburg Eine andere Liga, eine andere Bandenwerbung und andere Trikots – in der Champions Hockey League gehen die Uhren für die Augsburger Panther anders. Auch die AEV-Mannschaft präsentierte sich wie ausgewechselt – spritziger, frischer, kämpferischer als im LigaAlltag. Am Ende verpasste das Team den vorzeitigen AchtelfinalEinzug mit dem 2:3 (1:0, 0:1, 1:1, 0:1) nach Penaltyschießen gegen Bili Tygri Liberec nur hauchdünn. Einer statt zwei Punkten ist zu wenig.
Trainer Tray Tuomie zollte seinem Team Respekt: „Das war eine echt gute Leistung mit einer unglaublichen Stimmung. Die Mannschaft hat viel investiert. Aber auch so eine gute Leistung ist keine Garantie zu gewinnen.“Nach drei Siegen und lediglich einer Niederlage hatten sich die Augsburger vor dem vorletzten Gruppenspiel in eine glänzende Ausgangsposition gebracht. Mit einem Heimsieg gegen den Spitzenreiter der tschechischen Extraliga sollte der Achtelfinal-Einzug perfekt gemacht werden. Das Team wirkte wie der Duracell-Hase aus der Werbung – mit neuen Batterien versehen strampelten die Panther wie wild. Anders als in den Auftritten in der DEL machte die Mannschaft von der ersten Sekunde an Dampf.
Auch die AEV-Fans unter den 4428 Zuschauern im Curt-FrenzelStadion präsentierten sich in CHLForm. Ausnahmsweise durften nicht die Gäste zu Beginn jubeln. In der 19. Minute nutzten die Gastgeber das erste Überzahlspiel zum 1:0. Nach Vorarbeit von Adam Payerl und Patrick McNeill holte AEVVerteidiger Scott Valentine an der blauen Linie mächtig aus und traf. Die Panther-Anhänger bejubelten die erste Führung im Frenzel-Stadion seit dem 8. September. Ebenfalls in einem CHL-Match war das Team von Tray Tuomie gegen die Belfast Giants in Führung gegangen und hatte am Ende 3:1 gesiegt. Im zweiten Drittel spielten die Augsburger wie aus einem Guss. Hinten stand Torwart Olivier Roy gewohnt sicher und vorne erarbeitete sich der AEV eine Chance nach der anderen. Die beste Möglichkeit vergab Stürmer Daniel Schmölz in der 34. Minute mit einem Alleingang. Das 2:0 war überfällig, selbst ein Unterzahlspiel überstanden die Gastgeber schadlos, um dann doch im ungünstigsten Zeitpunkt den Ausgleich zu kassieren. 21 Sekunden vor der zweiten Pause erzielte Radan Lenc das 1:1. In der 44. Minute hatten die rund 200 mitgereisten Fans aus der Augsburger Partnerstadt erneut Grund zum Jubeln. Adam Musil gelang das 2:1. Die Augsburger stürmten weiter, doch meist brachten die Tschechen noch einen Schläger oder ein Körperteil in die Schussbahn. Gegen den Schlagschuss von Thomas Holzmann gab es aber keine Abwehrchance. Nach überragender Vorarbeit von Sahir Gill gelang dem Buchloer das 2:2 (57.). Dabei blieb es nach 60 Minuten und Verlängerung. Im Penaltyschießen erzielte Rostislav Marosz das Siegtor. Für Augsburg vergaben Stieler, Payerl, Ullmann und Gill ihre Versuche. Am kommenden Mittwoch steigt das letzte CHL-Gruppenspiel in Liberec. In der Europa-Form ist dem AEV alles zuzutrauen, auch der eine nötige Punkt für das Erreichen des Achtelfinales.
Augsburger Panther Roy – Sezemsky, Valentine; Lamb, Tölzer; McNeill, Haase; Rogl – Hafenrichter, LeBlanc; Schmölz; Callahan, Ullmann, Trevelyan; Payerl, Gill, Holzmann; Sternheimer, Stieler, Fraser; Mayenschein