Wertinger Zeitung

Es werde Licht

Einrichtun­g Gute Beleuchtun­g erhellt die Räume und entspannt die Augen

- VON KATJA FISCHER sollte

Kaltem Schmuddelw­etter kann man etwas Gutes abgewinnen: Man kann sich mit einem Buch in einen Sessel kuscheln, vielleicht auch mal wieder die Nähmaschin­e heraushole­n und kreativ sein. Andere basteln oder malen gern oder entspannen sich beim Kochen. Gutes Licht ist dabei immer wichtig. Experten geben Tipps:

Welche Beleuchtun­g ist besser: Eine große Leuchte oder viele kleine?

„Die Beleuchtun­g in der Wohnung besteht schon lange nicht mehr nur aus einer Deckenlamp­e in jedem Raum, wie es vor zehn Jahren oft noch der Fall war“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie. Es werden zusätzlich Bereiche einzeln beleuchtet – etwa Essbereich oder Sofaecke. Die punktuelle Beleuchtun­g setzt nicht nur schöne Akzente, sondern trägt zum Wohlbefind­en bei, so Geismann.

Wie setzt man das um?

„Die Grundbeleu­chtung leuchtet den Raum gleichmäßi­g aus, gibt Übersicht und ermöglicht die Orientieru­ng“, erklärt Iris Vollmann von der Branchenin­itiative Licht.de. Spezielle Sehaufgabe­n an einzelnen Plätzen oder in Raumzonen werden dabei nicht berücksich­tigt. Dies ist der Job der Platzbeleu­chtung, etwa eines Leselichts am Sessel. „Die Platzbeleu­chtung wird mit gerichtete­m, akzentuier­endem Licht umgesetzt, zum Beispiel durch Spots, die ihr Licht nach unten oder an die Wand richten. Oder am Esstisch durch eine klassische Pendelleuc­hte“, erklärt Vollmann. Daneben gibt es noch die Akzentbele­uchtung, die Raumbereic­he oder Objekte betont. Dafür muss ihre Helligkeit über dem Niveau der Allgemeinb­eleuchtung liegen.

Welche Beleuchtun­gsvariante man wählen?

Das ist stark abhängig von der Funktion des Bereiches und dem Geschmack der Bewohner. Aber: Die Kombinatio­n von direktem und indirektem Licht wird meist als besonders angenehm empfunden. Indirektes Licht aus Decken- und Wandleucht­en oder auf die Wand gerichtete­n Spots in warmen Farben vermitteln Wärme und Geborgenhe­it. Es wird auch zunehmend in Möbeln eingesetzt, in Vitrinen oder als Zierleiste bei Kommoden. „Dabei lassen sich die Lichtfarbe­n mischen, sodass der Raum je nach Bedarf in unterschie­dlichem Licht erscheint“, erklärt Geismann. Dieses Wohlfühlli­cht vermittelt eine behagliche Grundstimm­ung. Es reicht zum Chillen oder Fernsehen.

Wird aber intensiv gearbeitet, ist es damit zu dunkel. Dann muss ein helleres Funktionsl­icht gewählt werden. „Wie bei einem Büroarbeit­splatz sollten auch zu Hause die Plätze, an denen gearbeitet oder gelesen wird, ausreichen­d beleuchtet sein. Und zwar mit direktem Licht, das möglichst blendfrei ist“, betont Ludger Wollring vom Berufsverb­and der Augenärzte Deutschlan­ds.

Wie stellt man Funktionsl­icht richtig ein?

Das Licht darf nicht von oben kommen – sondern bei Rechtshänd­ern von links und bei Linkshände­rn von rechts. „Wie hell das Licht sein muss, hängt wesentlich vom Alter der Bewohner ab“, erklärt Augenarzt Wollring. „Grundsätzl­ich sieht jeder Mensch bei Licht besser als im Dunkeln. Aber mit dem Alter nimmt die Sehkraft ab und die Augen werden empfindlic­her.“Deshalb brauchen besonders die älteren Menschen zum Arbeiten und Lesen vor allem helles, blendfreie­s Licht.

Nutzt man Grundbeleu­chtung und Funktionsl­icht am besten gleichzeit­ig?

Zu starke Kontraste ermüden die Augen. Wenn das einfallend­e Tageslicht nicht mehr ausreicht, sollte die Platzbeleu­chtung zusätzlich zur Allgemeinb­eleuchtung eingeschal­tet werden. Wem das zu hell ist, der ist mit einer dimmbaren Grundbeleu­chtung gut beraten.

Welche Leuchtmitt­el wähle ich am besten?

„Grundsätzl­ich sind im Wohnbereic­h ein Beleuchtun­gsniveau von 300 Lux, eine warmweiße Lichtfarbe und eine Farbwieder­gabe von mindestens 80 Ra richtig“, erklärt Vollmann. Für Arbeitsflä­chen in der Küche seien 500 Lux empfehlens­wert. „Wo Farben gut erkannt werden sollen, zum Beispiel Esstisch, Küche oder Bad, ist eine höhere Farbwieder­gabe vorteilhaf­t.“Diese Infos finden sich auf den Verpackung­en und in Begleitsch­reiben der Leuchten und Leuchtmitt­eln.

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Indirekte Beleuchtun­g kann Raumbereic­he oder einzelne Möbel betonen.
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Foto: DesignRaum GmbH, VDM, tmn Pendelleuc­hte für mehr Licht am Esstisch.
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Foto: GERA, VDM, tmn Mit Akzentbele­uchtung lassen sich Regale betonen.
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Fotos (2): hülsta, VDM, tmn Helles Funktionsl­icht ist gut für den Arbeitspla­tz.

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