Gregoritsch wechselt zu Schalke
Österreicher verlässt FCA auf Leihbasis
Augsburg Vor Jahreswechsel müht sich jeder, noch schnell Dinge zu erledigen, die er vor sich herschiebt. Alles soll bereitet sein, um an Weihnachten besinnliche Feiertage im Kreise der Familie zu verbringen. Sorgenfrei ins nächste Jahr böllern, das hat schon was. Kommt einem kleinen Neuanfang gleich. Womöglich hatte Stefan Reuter Ähnliches im Sinn, als der Sportgeschäftsführer des FC Augsburg noch schnell einen Deal fixierte. Auf Leihbasis wechselt Michael Gregoritsch bis Saisonende zum Ligakonkurrenten Schalke 04, am Montag bestätigten die beiden Fußball-Bundesligisten den Transfer.
Reuter wirkt zufrieden, dass er den Österreicher kurzfristig von der Gehaltsliste streichen konnte. Am Samstag noch hatte der 53-Jährige erklärt, ihm läge kein konkretes Angebot für Gregoritsch vor. Am Montag der Wechsel. In einer Mitteilung des Vereins lässt sich Reuter folgendermaßen zitieren: „Da ein konkretes Angebot von Schalke 04 vorliegt, in dem wir eine Win-winSituation für alle Beteiligten sehen, haben wir uns entschlossen, ihn bis Saisonende zu verleihen.“
Gregoritsch und der FCA gehen nicht zwingend im Guten auseinander. Dafür ist in den vergangenen Wochen und Monaten zu viel vorgefallen. Im Sommer drängte der 25-Jährige, unterstützt von seinem Trainer-Vater Werner Gregoritsch, auf einen Wechsel zu Werder Bremen.
Während Reuter nie ein konkretes Angebot erhalten haben wollte, sprach Gregoritsch von eben einem solchen. Letztlich scheiterte der Wechsel.
Nach schwachen Auftritten zu Saisonbeginn verlor Gregoritsch seinen Stammplatz, was sich wenig überraschend negativ auf seinen Gemütszustand auswirkte. Im Rahmen einer Länderspielpause teilte er in einem Interview verbal gegen den FCA aus. Vom Verein fühlte er sich „liegengelassen“und beklagte seine „beschissene Situation“. Den FCA forderte er indirekt dazu auf, ihn im Winter ziehen zu lassen. Wörtlich sagte er: „Hauptsache weg.“Dass sich laut Branchenportal Transfermarkt.de sein Marktwert innerhalb eines Jahres mehr als halbiert hat – von 16 auf 7 Millionen Euro –, dürfte Gregoritsch kaum schmerzen. Letzten Endes hat der Profi seinen Willen durchgesetzt, fortan kickt er für einen anderen Klub.
Innerhalb eines halben Jahres ist Gregoritsch nach Martin Hinteregger der zweite Österreicher, der im Unfrieden Augsburg verlässt. Parallelen sind nicht zu übersehen. Beide Profis kritisierten erst Verantwortliche, wurden dann suspendiert und verliehen. Hinteregger kehrte im Sommer zurück, ehe er endgültig den FCA verließ. Diesen Weg hat auch Gregoritsch eingeschlagen.