Energiewende in den eigenen vier Wänden
Klimaschutz Energieeffizienz wird immer wichtiger – und geht jeden etwas an. Worauf es bei Sanierung oder Neubau ankommt, erfährt man in Kürze auf den Immobilientagen
Klimawandel, Treibhausgase, CO2 – kaum ein Thema hat die Deutschen 2019 so sehr beschäftigt wie die Diskussion um den Klimaschutz und eine umweltverträgliche Energieversorgung.
Die 2019 vereinbarten Klimaziele der Bundesregierung zeigen ihre Wirkung: Neue und verbesserte Förderkonditionen und Steuervergünstigungen sollen private Hausbesitzer und die, die es werden möchten, zur energetischen Sanierung und einem energieeffizienten Neubau animieren. Denn die Reduzierung des Energiebedarfs unserer Gebäude kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Zu Beginn des Jahres wurde durch die KfW Bankengruppe eine Verbesserung der Förderkonditionen für das Gebäudesanierungsprogramm verkündet. Hausbesitzer profitieren ab dem 24. Januar in vielen Produkten von höheren Tilgungsund Investitionszuschüssen sowie Kreditbeträgen. Informationen zu allen Programmen und zu den Änderungen gibt es unter www.kfw.de.
Des Weiteren werden seit Anfang des Jahres, zunächst befristet auf zehn Jahre, energetische Sanierungsmaßnahmen an selbst genutztem Wohneigentum durch einen prozentualen Abzug der Aufwendungen von der Steuerschuld gefördert. Förderfähig sind Einzelmaßnahmen, die auch von der KfW als förderfähig eingestuft sind, wie:
● Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen oder Geschossdecken ● Erneuerung der Fenster oder Außentüren
● Erneuerung beziehungsweise der Einbau einer Lüftungsanlage
● Erneuerung einer Heizungsanlage
● Einbau von digitalen Systemen zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung
● Optimierung bestehender Heizungsanlagen
Von der Steuerschuld abziehbar sind 20 Prozent der Aufwendungen, maximal begrenzt auf insgesamt 40000 Euro je Objekt (über drei Jahre verteilt: sieben Prozent im ersten und zweiten Jahr und sechs Prozent im dritten Jahr). Unter dem neuen § 35c des Einkommensteuergesetz (EStG) sind die konkreten Mindestanforderungen festgelegt. Die Zeichen stehen also gut für den Klimaschutz und der Immobilienbesitzer kann sich über neue Förderungen und steuerliche Vergünstigungen freuen. Energieeffiziente Gebäude sind ein wichtiger Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende, denn etwa 30 Prozent des gesamten deutschen Endenergieverbrauchs entfallen auf Gebäude. Gut wäre es also, wenn wir unsere Bestandsgebäude energetisch sanieren und die Energiewende in den eigenen vier Wänden umsetzen.
Die Zeit, seine eigene zukünftige Energieversorgung zu sichern und bezahlbar zu machen, ist günstig: Die Technik ist vorhanden, die Handwerksbetriebe, die ihre Pläne in die Tat umsetzen, sind gut vorbereitet und für Sanierungsmaßnahmen und energieeffiziente Neubauten gibt es attraktive Darlehen und Zuschüsse.
Ob Solarthermie, Photovoltaik oder Speicherung von Solarstrom: Innovative und umweltfreundliche Energieversorgung schafft Unabhängigkeit. Wer im Vorfeld sein Haus dann noch gut dämmt und somit seine Heizkosten reduziert, kann der nächsten Nebenkostenabrechnung gelassen entgegensehen. Nicht zu vergessen: Durch eine Sanierung wird der Wert einer Immobilie gesteigert. Diese Wertsteigerung ist für nachfolgende Generationen und potenzielle Käufer wichtig. Das Gebäude wird sozusagen „enkeltauglich“gemacht.
Den meisten Besitzern von älteren Häusern ist klar, dass sie mit geeigneten Sanierungsmaßnahmen Energie und Heizkosten sparen können. Vielen erscheint der Weg jedoch sehr kompliziert. Der gute Wille geht angesichts der vielen Dinge, die zu bedenken sind, verloren. Womit soll begonnen und wann beispielsweise müssen welche Förderungen beantragt werden? Die gleichen Fragen stellen sich auch bei der Planung eines Neubaus: „Welche Bauart ist für mich geeignet? Passivhaus, Plusenergiehaus? Holz oder Massiv?“
Infos aus erster Hand bei den Immobilientagen
Die Immobilientage, die von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Februar, in der Messe Augsburg stattfinden, bieten eine gute Möglichkeit, sich viele Meinungen einzuholen und sich zu orientieren. Experten für energieeffizientes Bauen und Sanieren und erneuerbare Energien sowie zahlreiche Fachvorträge geben Antwort auf die Fragen.
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Klimaschutz ist Handwerk
Informationen zu den Handwerkerleistungen und viele Fachvorträge aus den Bereichen Energieeffizientes Bauen und Sanieren sowie Erneuerbare Energien gibt es am Gemeinschaftsstand Klimaschutznetzwerk der Handwerkskammer für Schwaben auf den Immobilientagen in Halle 5, Standnummer c 53. Mit am Stand sind die Firma Hörmann Solartechnik aus Zusmarshausen und die EFG Energie für Gebäude KG aus Kaufbeuren.
Damit Hausbesitzer und Bauherren Handwerker und Energieberater in ihrer Nähe finden, gibt es im Internet unter www.klimaschutz-hwk-schwaben.de eine Betriebsdatenbank mit vielen Fachhandwerkern aus Schwaben.