Todesfahrer nun im Kloster
Er war in eine Skigruppe gerast
Bozen Der Unfallfahrer von Südtirol, der sieben Deutsche getötet hat, kommt vom Gefängnis in Hausarrest – und zwar in ein Kloster. Der 27-Jährige sei nach Einwilligung des Untersuchungsrichters in das Kloster Neustift bei Brixen gebracht worden, sagte Stiftsverwalter Fabian Schenk. Dort sei er mit Polizeischutz unterbracht.
„Die Klostergemeinschaft hat den Zuflucht-Suchenden im christlichen Geist der Nächstenliebe aufgenommen und wird ihm Schutz, Gebet und Menschlichkeit bieten“, erklärte Prälat Eduard Fischnaller. Italienische Medien berichteten, der Beschuldigte dürfe an der Messe teilnehmen und Besuche empfangen. Er werde zudem psychiatrisch betreut und ständig von Polizisten bewacht.
Der Mann war am 5. Januar betrunken in dem Ort Luttach in eine Gruppe deutscher Skiurlauber gerast. Sechs waren sofort tot, eine Frau starb später im Krankenhaus. Die meisten Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen. Der Fahrer hatte eingeräumt, zu viel getrunken zu haben und das Unglück zu bereuen. Der Richter hatte zunächst Gefängnis angeordnet, in Bozen war der Mann bisher in Untersuchungshaft. Dem 27-Jährigen wird mehrfache Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 18 Jahre Haft. Sein psychischer Zustand soll sehr labil sein, bei einem Verhör soll er mehrfach zusammengebrochen sein. Das Kloster liegt idyllisch und wird auch als Touristenort, Schülerheim und Bildungshaus benutzt, das jährlich knapp 1000 Veranstaltungen, Seminare, Lehrgänge und Kongresse zu verschiedenen Themen organisiert.