Cleveres Konzept der Münchner Messe
Erfolg zieht immer mehr Erfolg an. Das ist die Münchner Siegerformel. Weil die Landeshauptstadt im Gegensatz zu Berlin einen leistungsfähigen internationalen Flughafen besitzt, von weltweit tätigen IT-Firmen geliebt wird und ein global führendes Zentrum der Fahrzeugindustrie ist, hat München den Zuschlag für die Automesse IAA erhalten. Berlin war im Endspurt der Hauptkonkurrent um die Weiterführung der bisher in Frankfurt
stattfindenden Schau. Berlin mag „arm, aber sexy“sein, wie der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit seine Stadt einst charmant rühmte, München ist reich und sexy zugleich – eine unwiderstehliche Mischung auch für die Auto-Bosse von VW, BMW, Daimler, Ford oder Opel.
München konnte mit einem cleveren Konzept des Messechefs Klaus Dittrich punkten: Er verwies auf den so in Deutschland einmaligen Mix in Greater Munich aus den Autobauern BMW und Audi, unzähligen Zulieferern bis in den
Augsburger Raum hinein und vor Ort präsenten IT-Riesen wie Google. Der Erfolgs-Cocktail schmeckte den Auto-Chefs derart gut, auch weil die Branche neben der Elektrifizierung vor einer Welle der Digitalisierung steht. Autos entwickeln sich immer mehr zu rollenden Smartphones. Im Großraum München sind alle Technologien versammelt, mit denen sich die IAA neu erfinden kann. Sie muss die Frankfurter Zeiten des PS-Geprotzes und Blech-Geprahles in riesigen Hallen hinter sich lassen und eine Diskussionsplattform schaffen.