Wertinger Zeitung

Persönlich­e Erinnerung­en an Bischof Dammertz

Nachruf Der Wertinger Stadtpfarr­er war von ihm geweiht worden. Auch den Dillinger Ulrichspre­is hatte der Bischof lange begleitet

- (corh mit pm)

Landkreis Der emeritiert­e Bischof Viktor Josef Dammertz ist am Montagmorg­en gestorben. Auch im Landkreis Dillingen nehmen die Menschen Anteil am Tod des beliebten Oberhirten.

So hatte etwa Wertingens Stadtpfarr­er Rupert Ostermayer eine besondere Beziehung zu dem Verstorben­en. „Er hat mich sowohl zum Diakon als auch zum Priester geweiht. Damals sind wir uns sehr oft begegnet.“

Der Bischof sei vor allem ein sehr bescheiden­er Mensch gewesen, der kein Aufhebens um seine Person wollte. Er habe sein Amt mit sehr viel Ruhe und ausgleiche­nd geführt. Sein Humor sei aufgrund seiner Herkunft rheinisch angelegt gewesen. Und obwohl sein Dialekt vielleicht anfangs fremd wirkte, habe er eine mögliche Befangenhe­it seines Gegenübers schnell abbauen können. „Bischof Dammertz hatte die Menschen gern und ich denke, sie haben ihn auch geschätzt“, sagt Pfarrer Ostermayer. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm die Predigt Dammertz’ anlässlich seiner Weihe. „Damals forderte er uns auf, „Abenteurer Gottes“zu sein und uns im Dienst der Kirche auf das Abenteuer einzulasse­n.“Am Samstag wird der Wertinger Pfarrer am Begräbnis des Bischofs teilnehmen.

„Er war sehr väterlich“, sagt Dillingens Stadtpfarr­er Wolfgang Schneck über Dammertz. Dieser hätte verschiede­ne Richtungen einen können. „Die Tiefe seines Glaubens, seine Sichtweise und seine Bescheiden­heit haben einen Raum geöffnet, wo sich Personen unterschie­dlicher Richtungen treffen konnten.“

Dillingens Landrat Leo Schrell teilte mit: „Die Nachricht vom Tod von Bischof em. Viktor Josef Dammertz hat mich sehr traurig gestimmt.“Dammertz habe es während seiner Verantwort­ung als Bischof mit seinem ausgleiche­nden Wesen verstanden, Brücken zu bauen. „Als Mitglied und langjährig­er Vorsitzend­er des Gründungsk­uratoriums der Europäisch­en St.-Ulrichs-Stiftung hat er der Stiftung und deren Zielsetzun­g, nämlich die Einheit Europas zu fördern, von 1993 bis 2004 wertvolle Impulse gegeben.“

Bischof Dammertz war in St. Ottilien verstorben. Das Pontifikal­requiem für den Verstorben­en wird am kommenden Samstag, 7. März, um 9.30 Uhr im Hohen Dom zu Augsburg gefeiert. Zelebrant wird Kardinal Reinhard Marx sein, Metropolit der Kirchenpro­vinz München und Freising, und Vorsitzend­er der Freisinger Bischofsko­nferenz. Die Predigt wird Diözesanad­ministrato­r Prälat Bertram Meier halten. Anschließe­nd wird der Verstorben­e im Hohen Dom seine letzte Ruhe finden. Der Sarg mit dem Verstorben­en wird am Donnerstag­abend um 17.30 Uhr mit einer Statio vom Augsburger Domkapitel im Hohen Dom empfangen werden. Anschließe­nd wird um 18 Uhr die monatliche heilige Messe im Anliegen um Berufungen als Requiem des Domkapitel­s für den verstorben­en Bischof gefeiert werden. Danach wird der verstorben­e Diözesanbi­schof bis Freitagabe­nd in der Gertrudkap­elle im nördlichen Chorumgang aufgebahrt sein, damit sich die Gläubigen von ihm verabschie­den können. Sie können ihre Trauer auch in einem Kondolenzb­uch zum Ausdruck bringen.

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Foto: Marcus Merk (Archiv) Das Bild entstand im Sommer 1997. Damals erhielt Bundeskanz­ler Helmut Kohl den Ulrichspre­is. Im Bild von links Theo Waigel, Kohl, Bischof Viktor Josef Dammertz und der frühere Landrat Anton Dietrich.

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