Neues Image? Logo!
Design BMW frischt seine Marke auf. Nicht immer geht so etwas gut
Irgendwann Anfang der 1970er Jahre machte sich Carolyn Davidson an die Arbeit. Der Auftrag der DesignStudentin: das Logo für einen neuen Sportartikel-Hersteller entwerfen. 17 Stunden später war der „Swoosh“geboren, ein simpler, schwarzer, dynamischer Haken. 35 Dollar verlangte Davidson für ihr Werk – und ahnte nicht, dass sie soeben das bekannteste Logo der Welt geschaffen hatte: das Markenzeichen von Nike. Bis heute hält Nike erfolgreich daran fest.
Eigentlich ist auch BMW eine dieser Marken, die man auf wenige Quadratzentimeter komprimiert erkennt. Und doch kursierten da plötzlich diese Bilder. Bilder, die viele Auto-Fans in Stop-and-go-Atmung versetzten. Das BMW-Logo ohne den markanten schwarzen Ring? So ganz transparent – oder besser: seicht und charakterlos? Hat BMW denn gar nichts gelernt?
Beispiele, wie Traditionsmarken auf der Suche nach breiteren Zielgruppen
ihre Anhängerschaft irritieren, gibt es zuhauf. Dezentes liberales Kopfschütteln erntete etwa Guido Westerwelle 2001, als er aus der „F.D.P.“die „FDP“machte – was am verzweifelten Kampf um (Prozent-)Punkte bis heute freilich nichts ändert. Auch der Versuch von Billigmode-Gigant Zara, sich per LogoWechsel ein neues Image zu verpassen, ging gründlich schief. Und 2017 löste Fußball-Verein Juventus in Turin bürgerkriegsähnliche Zustände aus, als er das Wappen gegen ein pseudo-modernes „J“eintauschte.
Das droht BMW voraussichtlich nicht. Das neue Logo ist laut Unternehmen nur für Marketing-Zwecke und nicht fürs Auto gedacht. Die richtige Entscheidung? Logo.