Bischof stellt hohen Anspruch
Ein Wappen ist im Idealfall wie eine Unterschrift. Unverwechselbar drückt beides die Persönlichkeit desjenigen aus, der sie führt. Der zukünftige Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich viele Gedanken gemacht, womit er seine Herzensanliegen augenfällig deutlich machen will. Herausgekommen ist eine Symbolsprache, die einerseits angenehm schlicht wirkt und andererseits prägnante Botschaften vermittelt. Meier, so sagt sein Wappen, will ein Mann des Evangeliums sein, der Jesus Christus in die Gegenwart hinein verkündigt. Er will „Stimme des Wortes“sein, also eine dienende Haltung einnehmen anstatt sich selbst in den Vordergrund zu spielen.
Ein hoher Anspruch. Zumal Bischof Meier im Symbol der Ähre zugleich anknüpft an eine Lichtgestalt des bayerischen Katholizismus in Zeiten eines epochalen Umbruchs. Wie Johann Michael Sailer vertraut der neue Augsburger Bischof auf die erneuernde Kraft des göttlichen Wortes. Er spricht von einer „menschennahen und am Evangelium orientierten Reform“der katholischen Kirche. Das wird man durchaus wörtlich verstehen dürfen. Wo eine stark am Vollzug der Eucharistiefeier orientierte Bistumsreform 2025 die pastoralen Räume erheblich vergrößert hat, sodass die Seelsorgepriester von den Menschen immer weiter weg rückten, wird Meier vermutlich eine Verankerung des kirchlichen Lebens im Hören und Feiern des Wortes Gottes stärken.