Wertinger Zeitung

CDU verschiebt Parteitag

Auswirkung­en auf Kür der Kandidaten

- VON MARGIT HUFNAGEL

Berlin Gefordert wurde es bereits seit Tagen, nun zieht die CDU Konsequenz­en aus der steigenden Zahl an Corona-Infizierte­n: Der für den 25. April geplante Parteitag wird abgesagt. Bei dem Delegierte­ntreffen mit 1001 Teilnehmer­n und hunderten Journalist­en sollte die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r geklärt werden. Ein neuer Termin ist noch nicht angesetzt.

„Für die CDU gilt immer: erst das Land, dann die Partei“, erklärte Annegret Kramp-Karrenbaue­r. „Die Gesundheit der Menschen in unserem Land hat für uns Vorrang vor allem anderen.“Jeder sei aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten, die Ausbreitun­g des Virus zu verlangsam­en. Zwar sei die Durchführu­ng des Parteitags unter bestimmten Auflagen derzeit noch genehmigt, doch AKK will kein unnötiges Risiko eingehen. Auch andere Termine werden eingeschrä­nkt. Bis Ostern gilt für alle öffentlich­en Veranstalt­ungen der Partei: „Veranstalt­ungen, die keine hohe Dringlichk­eit haben und nicht zwingend jetzt stattfinde­n müssen, werden verschoben oder digital durchgefüh­rt.“

Annegret Kramp-Karrenbaue­r besprach die Verschiebu­ng auch mit den drei Kandidaten für den Parteivors­itz. Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen hätten zugesagt, dass sie die eigene Person hintanstel­len wollen und auch auf Kampagnen bei Landesverb­änden verzichten, hieß es am Donnerstag aus dem Konrad-Adenauer-Haus. Die Verschiebu­ng hat damit auch Auswirkung­en auf die Bewerbungs­kampagnen der Nachfolgek­andidaten. Wie aus CDU-Kreisen zu hören war, sagte AKK, dass die Bevölkerun­g erwarte, dass sich die Union ausschließ­lich um die Bewältigun­g der Corona-Gefahr kümmere.

„Wir werden sehr bald eine vollkommen veränderte Lage in unserem Land und auch weltweit haben. An diesen neuen Prioritäte­n müssen sich alle orientiere­n“, erklärte Röttgen. Auch Laschet nannte die Verschiebu­ng des Parteitage­s am Rande der Ministerpr­äsidentenk­onferenz „konsequent und richtig“. „Alle Konzentrat­ion muss jetzt auf die Bekämpfung der Corona-Krise gerichtet werden.“Merz argumentie­rte, die Entscheidu­ng, den Parteitag „auf unbestimmt­e Zeit zu verschiebe­n, ist vernünftig. Die Gesundheit der Menschen hat Vorrang.“

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