CDU verschiebt Parteitag
Auswirkungen auf Kür der Kandidaten
Berlin Gefordert wurde es bereits seit Tagen, nun zieht die CDU Konsequenzen aus der steigenden Zahl an Corona-Infizierten: Der für den 25. April geplante Parteitag wird abgesagt. Bei dem Delegiertentreffen mit 1001 Teilnehmern und hunderten Journalisten sollte die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer geklärt werden. Ein neuer Termin ist noch nicht angesetzt.
„Für die CDU gilt immer: erst das Land, dann die Partei“, erklärte Annegret Kramp-Karrenbauer. „Die Gesundheit der Menschen in unserem Land hat für uns Vorrang vor allem anderen.“Jeder sei aufgerufen, seinen Beitrag zu leisten, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Zwar sei die Durchführung des Parteitags unter bestimmten Auflagen derzeit noch genehmigt, doch AKK will kein unnötiges Risiko eingehen. Auch andere Termine werden eingeschränkt. Bis Ostern gilt für alle öffentlichen Veranstaltungen der Partei: „Veranstaltungen, die keine hohe Dringlichkeit haben und nicht zwingend jetzt stattfinden müssen, werden verschoben oder digital durchgeführt.“
Annegret Kramp-Karrenbauer besprach die Verschiebung auch mit den drei Kandidaten für den Parteivorsitz. Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen hätten zugesagt, dass sie die eigene Person hintanstellen wollen und auch auf Kampagnen bei Landesverbänden verzichten, hieß es am Donnerstag aus dem Konrad-Adenauer-Haus. Die Verschiebung hat damit auch Auswirkungen auf die Bewerbungskampagnen der Nachfolgekandidaten. Wie aus CDU-Kreisen zu hören war, sagte AKK, dass die Bevölkerung erwarte, dass sich die Union ausschließlich um die Bewältigung der Corona-Gefahr kümmere.
„Wir werden sehr bald eine vollkommen veränderte Lage in unserem Land und auch weltweit haben. An diesen neuen Prioritäten müssen sich alle orientieren“, erklärte Röttgen. Auch Laschet nannte die Verschiebung des Parteitages am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz „konsequent und richtig“. „Alle Konzentration muss jetzt auf die Bekämpfung der Corona-Krise gerichtet werden.“Merz argumentierte, die Entscheidung, den Parteitag „auf unbestimmte Zeit zu verschieben, ist vernünftig. Die Gesundheit der Menschen hat Vorrang.“