Bitterer BVB-Abend
Champions League Dortmund scheidet in Paris aus und wird vom Gegner verspottet
Paris Frust in Dortmund, Genugtuung bei Thomas Tuchel. Borussia Dortmund hat die große Chance auf den ersten Viertelfinal-Einzug in der Champions League seit drei Jahren leichtfertig gespielt. Beim 0:2 von Paris, das wegen der Coronavirus-Epidemie ohne Zuschauer ausgetragen wurde, fehlte die Leidenschaft aus den vergangenen Spielen. Das nutzten die vom ehemaligen BVB-Trainer Tuchel gecoachten Franzosen eiskalt aus.
Mit hängenden Köpfen trotteten die Dortmunder nach dem Schlusspfiff Richtung Kabine. Anders als in den vergangenen Spielen verließ sie in der gespenstischen Stille des Prinzenparks der Mut. „Bei mir ist die Enttäuschung groß, dass wir diese Chance nicht genutzt haben. Das war im Vorwärtsdrang zu harmlos“, klagte Michael Zorc.
Der BVB musste nicht nur das schmerzliche Achtelfinal-Aus verkraften, sondern auch noch die Provokationen des Gegners ertragen. Nach seinem Treffer (28.) zum 1:0 ahmte Neymar die Jubel-Geste des Dortmunders Erling Haaland aus dem Hinspiel nach und setzte sich in Buddha-Pose auf den Rasen. Im Anschluss an die Partie ließen sich PSG-Profis gemeinsam in entsprechender Haltung fotografieren. PSG-Außenverteidiger Thilo Kehrer sagte dazu: „Als Ex-Schalker den Dortmundern einen auszuwischen, etwas Besseres gibt es nicht.“Paris-Coach Tuchel machte aus seiner Genugtuung keinen Hehl. „Ich sehe all die Schlagzeilen. Tuchel hat sein Team nicht im Griff. Die Spieler machen, was sie wollen, das ist ja ein Zirkusdirektor“, klagte er. Sichtlich erregt fügte er bei Sky an: „Und dann kommt die Statistik, dass wir in 28 Spielen nur einmal verloren haben. Dauernd wird gequatscht. Was denkt ihr denn, wie man 28 Mal gewinnt.“