Höchstädt liegt ihm am Herzen
Vereinsleben Vor einigen Monaten hat Andreas Furchtner den Verein „All4One H-Town“gegründet. Damit möchte er jungen Menschen einen Aufenthaltsraum geben
Höchstädt Alles hat damit angefangen, dass Andreas Furchtner auf Bürgermeister Gerrit Maneth im Höchstädter Stadtpark traf. Der 21-jährige Auszubildende sprach ihn auf ein Problem an: Die älteren Jugendlichen hätten in Höchstädt keinen geeigneten Ort. Deswegen hingen viele in den Abendstunden und am Wochenende im Park ab. Müll und eine verärgerte Verwaltung waren die Folge. „Die Stadt war unzufrieden mit der Situation, und wir auch“, erklärt Furchtner. Es gibt bereits ein Jugendzentrum in Höchstädt. Doch das sei nur für jüngere Kinder geeignet und „hätte viel zu selten auf“, meint Furchtner. Nach einem weiteren Termin bei Bürgermeister Maneth stand für den jungen Mann fest: Er möchte einen Jugendverein gründen, um die Situation zu verbessern. „Als Verein hat man schließlich viel bessere Möglichkeiten, mit der Stadt zusammen zu arbeiten.“
Das war die Geburtsstunde von „All4One H-Town“. So heißt der Verein, der seit Oktober 2019 besteht. 30 Mitglieder im Alter von 15 bis 26 Jahren kann der Jugendklub bereits verzeichnen. Furchtner freut sich über jedes neue Mitglied. „Jeder, der mitmachen möchte, auch außerhalb Höchstädts, ist willkommen“, sagt er. Dafür solle man einfach am Wochenende vorbei schauen. „All4One H-Town“beteiligte sich kurz nach der Gründung beim Herbst- und Wintermarkt in Höchstädt. „Viele Besucher waren interessiert und positiv überrascht, dass die Jugend sich engagiert“, erzählt er stolz.
Und was steckt hinter dem kryptischen Namen des Vereins? Man habe nach einem passenden Namen gesucht, sagt der 21-Jährige. Er erklärt das Wortspiel: „Höchstädt wird unter den Jugendlichen häufig als H-Town bezeichnet und mit ‚All4One‘, sprich ‚Alle für Einen‘, wollten wir Zusammenhalt demonstrieren.“
Andreas Furchtner und die anderen Mitglieder des Vereins haben sich für die Zukunft hehre Ziele gesetzt. So möchten sie den beschädigten Skaterplatz erneuern. „Und Jugendfreizeiten in den Ferien sind geplant. Ein Graffiti-Wettbewerb steht bereits fest“, sagt Furchtner.
Diese Aktivitäten sollen auch seinen Kindern zugutekommen. Schließlich ist der angehende Gleisbauer bereits Vater und erwartet mit Freundin Janine Wolf sein zweites Kind. „Mein Sohn Vincent ist mit fünf Jahren das jüngste Mitglied des Jugendvereins“, sagt er. Das treibe den jungen Familienvater an. Ihm liegt die positive Gestaltung Höchstädts am Herzen. „Es gibt hier viel zu wenige Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche“, erklärt der Höchstädter seine Motivation.
Mit dem recht schmucklosen Vereinsheim in Form eines Containers, der sich auf einem Gelände An der Kohlplatte 6 in Höchstädt befindet, hat Furchtner noch einiges vor. „Im Sommer wollen wir eine Veranda anbauen und den Innenraum schöner gestalten“, sagt er.
Neben seiner Ausbildung, für die er nach Augsburg pendelt, und seinen Aufgaben als Familienvater, finde er trotzdem als Vorsitzender des Vereins Zeit. Außerdem kandidiert Furchtner für den Stadtrat in seiner Heimatstadt. „Die Arbeit im Verein ist gut aufgeteilt“, sagt er und lächelt zuversichtlich. Mit diesem zuversichtlichen Lächeln wird er demnächst auch auf Sponsorensuche gehen, damit aus dem schlichten Container ein Ort für die Jugend wird.