CSU, Liebling der Landwirte?
Zum Artikel „Aigner spricht von Ablasshandel“vom 7. März:
Die Bauernpartei CSU, die seit Jahrzehnten die Politik des Bauernverbandes vertritt, winkte das BienenVolksbegehren nur durch, da sie erkannte, dass für sie lebensnotwendige Wählergruppen eine andere Agrarpolitik fordern. Wenn jetzt eine Frau Aigner in diesem Zusammenhang von modernem Ablasshandel spricht, weiß sie genau, dass dies nur Worte zum Beruhigen der Bauern sind. Sie spricht von „Profis“, Profis im zerstörenden Umgang mit Böden und Umwelt. Angelernt durch eine immer noch verfehlte staatliche Ausbildung der Landwirte fast ohne jegliche nachhaltige und ökologische Inhalte. Diese fordert zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft schon lange.
Das Klagen des Landwirts und seines Interessenvertreters BBV gilt schon als Markenzeichen des Berufsstandes. Eine Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, würde ihnen besser tun!
Der BBV verhindert seit langem ein Umdenken in der Politik mit seinem Festhalten etwa am Exportund Weltmarkt. Auch den bewussten Verbraucher als alles entscheidenden Glücksbringer der Bauern zu sehen, ist zu einfach. Landwirtschaft, BBV und Politik haben hier die größere Verantwortung. Das Höfesterben ist maßgeblich eine Auswirkung des BBV und seiner Lobbypolitik. Auch die Düngeverordnung ist nur die Konsequenz dieser Wirtschaftsweise. Mit dem Verhalten, diese nun zu diffamieren und die zugrunde liegenden Daten anzuzweifeln, rückt sich die konventionelle Landwirtschaft, vertreten durch den BBV weiter in eine Ecke, die immer enger werden wird!
Und auch der neu gegründete deutschlandweite Verein „Land schafft Verbindung“steht schon dort. Wenn Lebensgrundlagen der Menschen durch verfehlte Wirtschaftsweisen bedroht sind, betrifft das auch die Familien der Landwirte und nicht nur uns Verbraucher.
Wenn Funktionäre des BBV nicht mehr dazulernen wollen, sollten sie ihren Platz frei machen für eine jüngere und offenere Generation! Thomas Hefele, stellv. Vorsitzender BUND Kreis Dillingen, Blindheim