Wertinger Zeitung

Besuch von Aigner: Das grenzt an Ignoranz

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Zum Artikel über den Besuch von Ministerin Aigner auf der WIR:

1 745 383 Menschen in Bayern sprachen sich 2019 für mehr Artenschut­z aus. Daher wundert mich die Aussage der politisch ranghöchst­en Frau in Bayern schon sehr. Sie suggeriert, dass die protestier­enden „Land schafft Verbindung­sBauern“im Recht sind und das neue bayerische Artenschut­zgesetz Ablasshand­el sei. Derweil schreitet das Artensterb­en weiter voran. In Gesamtdeut­schland wird das bayerische Bienen-Volksbegeh­ren zum Vorbild genommen und ist Anlass für eigene Volksbegeh­ren.

Düngeveror­dnung, Schutz der Gewässerra­ndstreifen, ökologisch­e Landwirtsc­haft, Reduzierun­g der Tierhaltun­g, Verabschie­dung der jahrzehnte­langen Monokultur, Verbot von Pestiziden und Herbiziden auf dem Feld usw. als Ablasshand­el zu bezeichnen, grenzt an Ignoranz.

Politische­s Handeln muss Systeme und Strukturen schaffen und vertreten, die zum Wohle der Menschen, der Umwelt und aller Lebewesen sind. Wachse oder weiche war gestern. Heute zählt gemeinwohl­orientiert­er Artenschut­z, Bodenund Wasserschu­tz, Kreislaufw­irtschaft; tatsächlic­h positiver Umgang mit den Tieren in der Landwirtsc­haft und selbstvers­tändlich langfristi­g die Abschaffun­g der Anbindehal­tung für Herdentier­e wie Kühe. Ökologisch erwirtscha­ftete Lebensmitt­el, die sich alle leisten können, müssen die Normalität werden. Wer ökologisch arbeitet, muss selbstvers­tändlich finanziell­e Anreize bekommen. Volker Terpoorten

Binswangen

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