Gemeinsam für die Gundelfinger Jugend
Jugendrat Maria Bayer und Jonas Ruchti leiten das Gremium und wollen in ihrer Heimatstadt einiges bewegen
Gundelfingen Es geht aufwärts im Gundelfinger Jugendrat. Nach dem tragischen Unfalltod des vormaligen Vorsitzenden Felix Klaiber im Amt war man zu Neuwahlen in der Vorstandschaft gezwungen. Die fanden im Rahmen der ersten Sitzung des Jahres 2020 im Januar statt. Seitdem leiten die 16-jährige Maria Bayer und ihr Stellvertreter Jonas Ruchti, 15, den Jugendrat. „Jonas ist ja im schon von der ersten Stunde an mit dabei, ich bin im vergangenen Jahr dazugestoßen“, sagt sie.
Bei der Sitzung im Januar schlossen sich zwei weitere Jugendliche dem Gremium an. Zudem wird der Jugendrat seit der Gründung 2018 durch Sozialarbeiter der Jugendhilfe Seitz beraten, die auch jeder Jugendratssitzung beiwohnen. „Die vermitteln zwischen uns und dem Stadtrat und helfen uns, wo sie nur können. Besonders, wenn wir biserreichen weilen auch mal unrealistische Vorstellungen haben“, sagt Ruchti und lacht. Er engagiert sich stark im Jugendrat, deshalb hat er auch die Wahl zum Zweiten Vorsitzenden gerne angenommen. „Ich hänge natürlich an meiner Heimatstadt und möchte aktiv etwas tun, um sie auch für uns Jugendliche lebenswert und angenehm zu gestalten.“Seine Kollegin bekräftigt das. „Als Vertreter der jungen Bürger in Gundelfingen versuchen wir, ihre Interessen zu vertreten und Projekte umzusetzen. Wir sehen uns als Bindeglied zwischen Jugend und Stadtrat.“Problematisch sehen die neuen Vorsitzenden dabei die geringe Resonanz der Jugend. Ruchti erläutert: „Viele verstehen einfach nicht, dass Politik halt nicht von heute auf morgen passiert und Beschlüsse eine gewisse Zeit beanspruchen.
Aber das geht vielen zu langsam. Folglich sieht es für sie so aus, als würde der Jugendrat nichts für sie und sei schlichtweg sinnlos.“Ein wesentlicher Faktor ist laut Bayer auch die mangelnde Kontinuität. „Es gestaltet sich schwer, erfolgreich an komplexen Dingen zu arbeiten, wenn ein Jugendrat nur für ein einziges Jahr gewählt wird. Mittlerweile haben wir die Dauer einer Legislaturperiode für die Mitglieder auf zwei Jahre angehoben.“Zu den bisherigen Erfolgen des Jugendrats gehört auch das Häuschen der Bushaltestelle in der Lauinger Straße. Zudem konnten die Ratsmitglieder die Reinigung der Treppen am Gartnersee sowie die Renovierung des dortigen Sprungturms durch Mitarbeiter des Bauhofs durchsetzen, wie die beiden berichten.
An weiteren Projekten haben sich die Gundelfinger Jugendräte im dritten Jahr wieder viel auf die Agenda gesetzt. Weil der bisherige Standort des Jugendcafés aufgrund widriger Bedingungen nicht mehr infrage kommt, suchen sie nun nach einem geeigneteren Platz. Zudem sind die Vandalismusfälle, vor allem durch Graffiti, ein großes Thema. „Wir verurteilen das aufs Schärfste, schließlich kann man nicht einfach Wände beschmieren, wie man lustig ist. Wir denken über eine GraffitiWand nach, wo sich Jugendliche austoben können“, schildert Bayer.
Zur Kommunalwahl:. Ist die Wahl ab 16 ein Thema im Jugendrat? Ruchti verneint: „Ich persönlich hätte auf kommunaler Ebene nichts dagegen. Weil man sich da ja schon informiert, wäre man für die Landtags- oder Bundestagswahl ab 18 gleich nicht mehr so unsicher. Im Jugendrat reden wir darüber nicht. Schließlich haben die Jugendlichen mit diesem Gremium ein Organ, wo sie sich politisch engagieren können.“
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Info Der Jugendrat liefert am Freitag, 24. April, ab 14.30 Uhr, im Pfarrheim in Gundelfingen, im Rahmen einer Jungbürgerversammlung einen Bericht über die vergangenen Monate. Zudem können Interessierte dem Jugendrat auch ihre Wünsche und Anregungen mitteilen.