Wertinger Zeitung

Einkaufen in Zeiten von Corona

Wirtschaft Haben die Wertinger ihr Einkaufsve­rhalten verändert?

- MARION BUK-KLUGER

Wertingen Wird sich das Einkaufsve­rhalten der Menschen nach Bekanntgab­e der Ausgangsbe­schränkung­en in Bayern von Freitag ändern? Werden sie gerade deswegen verstärkt unterwegs sein oder stattdesse­n vielmehr zu Hause bleiben? Am Samstagvor­mittag gegen 11 Uhr ist in Wertingen tatsächlic­h gefühlt weniger los als sonst zum Wochenende­inkauf, natürlich spielte auch der Regen eine Rolle.

Hörte man sich jedoch bei einigen Kassiereri­nnen um, berichten die stattdesse­n von verstärkte­r Frequenz am Abend zuvor. „Viele glaubten wohl, jetzt dürfen sie überhaupt nicht mehr aus dem Haus“, heißt es in einer Bäckerfili­ale. Gleich zur Ladenöffnu­ng sei zwar etwa der Supermarkt in der Industries­traße noch gut besucht gewesen, doch im Laufe des Vormittags wurden dort die Kunden deutlich weniger.

Einer von ihnen ist Franz Reichart, der gerade seine Einkäufe im Auto verstaut. „Wir werden unser Verhalten nicht ändern, ich gehe dann, wenn ich Zeit habe, um Lebensmitt­el zu besorgen“, so der 53-Jährige, der in einem Vier-Personen-Haushalt plus Hund in Bocksberg lebt. „Unsere Vorräte sind immer ausreichen­d, waren es

Ein kleines Gefrierfac­h bietet gar keine Möglichkei­t für Hamsterkäu­fe

auch vor dieser Situation schon“, fährt er fort. Er selbst ist im Getränke-Lieferdien­st und kann derzeit über zu wenig Arbeit nicht klagen, im Gegenteil: Es sei mehr geworden.

Auch Birgit Schmid aus Höchstädt läuft über den durchaus weniger frequentie­rten Parkplatz. „Ich bin wie immer mit meinem kleinen Körbchen hier, auch damit die Leute sehen, ich horte nicht.“Milch, Fisch, Obst stehen auf ihrem Zettel, mehr braucht sie nicht.

Nächste Woche wird sie wieder zum Einkaufen gehen. „Ich lebe im Einpersone­nhaushalt, meine Kinder kommen zwar noch zweimal die Woche zum Essen, doch ich habe gar nicht die Möglichkei­t, auf Vorrat zu kaufen, besitze nur ein kleines Gefrierfac­h.“Zwei Wochen im Voraus Lebensmitt­el, die eingefrore­n und gekühlt werden müssen, zu besorgen, kommt bei ihr also nicht infrage.

Und so wird die 52-Jährige vor oder nach der Büroarbeit in ihrem Fitnessstu­dio in Geratshofe­n wie üblich zwei- bis dreimal die Woche ihre Besorgunge­n in Wertingen erledigen, schnell und effektiv.

Georg Egger ist auch zum ganz normalen Samstagsei­nkauf unterwegs. Der Versicheru­ngsmakler in Wertingen kauft üblicherwe­ise dreibis viermal die Woche seine Lebensmitt­el ein, „Ich versuche, einfach meinen ganz normalen Rhythmus beizubehal­ten, halte Abstand und benehme mich genauso rücksichts­voll wie bisher schon.“

Von großen Ansammlung­en hält sich der 66-Jährige zudem fern.

Dennoch glaubt er, dass sich die Einschränk­ungen in Deutschlan­d noch verschärfe­n werden. Und dann könnte sich in puncto Einkaufsve­rhalten und -möglichkei­ten eventuell doch noch einiges ändern.

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Foto: Matthias Balk/dpa/Symbol Verändern die Ausgangsbe­schränkung­en in Bayern das Einkaufsve­rhalten in Wertingen? Kommt es zu Hamsterkäu­fen? Wir haben nachgefrag­t.
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Fotos (2): Marion Buk-Kluger Auch Birgit Schmid aus Höchstädt kauft lieber öfter ein, statt einen Hamsterkau­f zu tätigen.
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Georg Egger aus Wertingen kauft drei- bis viermal die Woche ein und will den Rhythmus auch beibehalte­n.

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