Der Ausnahme-König
Posse Der thailändische Monarch Rama X. belagert ein Luxushotel in Garmisch-Partenkirchen. Trotz strenger Corona-Regeln
Garmisch-Partenkirchen Vom thailändischen König Maha Vajiralongkorn sind ja schon allerlei kuriose Anekdoten überliefert. Rama X., wie er genannt wird, ist ein ganz großer Bayern-Fan. In Tutzing am Starnberger See hat er für zehn Millionen Euro eine Villa gekauft, sein Sohn, Prinz Dipangkorn, geht in Bayern zur Schule. So sind diverse Freizeitaktivitäten Ihrer Majestät im Freistaat dokumentiert: beim Radl-Ausflug in Unterhosen in Unterammergau, auf der Zugspitze oder auf Neuschwanstein, im Günzburger Legoland, bei Segmüller in Parsdorf. Der extravagante 67-Jährige trägt auf den Fotos oft seltsame Klamotten wie bauchfreie Tops.
Nun kommt eine weitere Kuriosität hinzu, über die manche allerdings gar nicht lachen werden: Der Thai-König hat offenbar auf der Flucht vor der Corona-Krise mit seiner Gefolgschaft ein Luxushotel in Garmisch-Partenkirchen komplett in Beschlag genommen. Und das, obwohl das „Grand Hotel Sonnenbichl“wegen der Krise eigentlich geschlossen ist. Doch was heißt das schon für einen schwerreichen Monarchen?
Das zuständige Landratsamt hat der königlichen Truppe jedenfalls eine Ausnahmegenehmigung erteilt. „Bei den Gästen handelt es sich um eine einzige homogene Personengruppe, bei der keine Fluktuation vorliegt“, sagt ein Sprecher der Behörde. Für den normalen Beherbergungsbetrieb
sei das Haus nicht zugänglich. Das Hotel mit dem schönen Panoramablick auf die Alpen ist damit jetzt quasi das Wohnhaus des thailändischen Regenten, der nach dem Tod seines legendären Vaters Bhumibol im Jahr 2016 den Thron bestieg. Laut Bild-Zeitung genießt Rama X. nun die Luxussuite, Sauna, Pool und Fitnessraum und darf in Saus und Braus – und mit seinem „Harem“von rund 20 Damen – im „Sonnenbichl“leben.
Und nicht nur das. Während der Rest Bayerns sich im Kontaktverbot und in Ausgangsbeschränkungen übt, soll der königliche Hofstaat munter Fahrradausflüge in die Innenstadt von Garmisch-Partenkirchen machen. Der Thai-Kini, dem ein Vermögen von rund 35 Milliarden Euro nachgesagt wird, geht leidenschaftlich gerne shoppen. Gelten die Corona-Regeln etwa nicht für alle? Die Bestimmungen seien dem König bekannt gemacht worden, sagt der Sprecher des Landratsamts. Doch das scheint dem Lebemann, dem 2011 der Insolvenzverwalter des früheren Augsburger Baukonzerns Walter Bau eine Boeing 737 gepfändet hat, egal zu sein.