Der Wahlkampf wird unwichtig
Politik Am Sonntag kommt es in Syrgenstein zur Stichwahl um das Bürgermeisteramt – ein Buhlen um Stimmen gibt es nicht mehr
Syrgenstein Wer wird der neue Rathauschef in Syrgenstein? Am kommenden Sonntag soll sich diese Frage entscheiden. Es kommt zur Stichwahl zwischen Mirjam Steiner (SPD) und Ralf Kindelmann (CSU).
Unter normalen Umständen würde sich der Wahlkampf in der Bachtalgemeinde in dieser Woche zuspitzen. Doch die Corona-Krise und die damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen lassen auch das Rennen um den Bürgermeistersitz in den Hintergrund treten. An ein Buhlen um Stimmen, wie es ansonsten der Fall wäre, ist derzeit nicht zu denken. „Die Menschen haben im Moment andere Sorgen“, sagt Mirjam Steiner. „Der Anstand gebietet es, dies zu akzeptieren.“Die SPD-Kandidatin hatte geplant, Briefe an Erstwähler zu verteilen. Die entsprechenden Blätter seien bereits vergangene Woche aus der Druckerei gekommen, berichtet Steiner. Diese persönlich auszuhändigen ist in der jetzigen Situation aber undenkbar. „Das ist nicht mehr angebracht.“Stattdessen habe sie den Brief online gestellt und über soziale Netzwerke geteilt. Auch für Gegenkandidat Ralf Kindelmann ist derzeit kaum an Wahlkampf zu denken. Der CSUPolitiker hat Print-Anzeigen geschaltet und ist in sozialen Netzwerken aktiv – im Wissen, dass er mit Letzterem wohl nicht alle Bürger ansprechen kann. Und auch er ist für
Fragen über Mail und Telefon erreichbar. Mehr ist angesichts der Ausgangsbeschränkungen momentan nicht möglich.
„Das ist schade, aber was soll man machen“, sagt Kindelmann. „Ich hoffe nur, dass alle
Leute wählen werden“, betont er.
Bei der Wahl am 15. März hatte Steiner 47 Prozent der Stimmen erhalten, Kindelmann knapp 29 Prozent. Der dritte Kandidat in Syrgenstein, Dieter Kogge von der Freien Wählervereinigung Landshausen, erhielt lediglich 24 Prozent. Zum Schutz vor dem Coronavirus wird die Stichwahl dieses Mal ausschließlich per Briefwahl durchgeführt.