Wie man im Homeoffice Energie sparen kann Gastkolumne
PC, Monitor, Router, Scanner und Drucker brauchen Strom – manche mehr, manche weniger. Der Verbrauch kann höchst unterschiedlich sein. Was man beim Kauf und im Alltag beachten sollte
Viele Menschen arbeiten derzeit als Corona-Schutzmaßnahme im Homeoffice. Dabei lassen sich am heimischen Arbeitsplatz mit ein paar einfachen Maßnahmen der Stromverbrauch und die Energiekosten spürbar senken.
Wer gerade erst sein Homeoffice einrichtet oder aufrüstet, sollte natürlich zunächst beim Kauf neuer Geräte, der über den Online-Handel ja noch möglich ist, auf deren Energieeffizienz achten. Prinzipiell gilt: Ein Notebook benötigt deutlich weniger Energie als ein PC mit Flachbildschirm, selbst wenn es sich dabei um ein vergleichsweise sparsames Modell handelt. Während ein PC mit einer Leistungsaufnahme von maximal Unterschiede: Im Vergleich zum Tintenstrahldrucker benötigt der Laserdrucker rund viermal so viel Strom. Ein Drucker, ein Faxgerät und ein Scanner mit jeweils eigenem Stromanschluss verbrauchen zusammen mehr Strom als ein Multifunktionsgerät – und letzteres braucht auch noch weniger Platz. Hilfe bei der Suche nach energieeffizienten Geräten bieten die Kennzeichnungen „Blauer Engel“, „EU-Energy Star“sowie das TCOund das EU-Ecolabel.
Auch im täglichen Einsatz lässt sich jede Menge Energie einsparen. Wichtig: Rechner und Bildschirm nach Benutzung mit Hilfe einer abschaltbaren Steckerleiste am besten vom Netz nehmen. Läuft der PC permanent, kostet das unnötig Energie und verkürzt die Lebensdauer.
Der Sleep-Modus ist die energieeffizienteste Möglichkeit, um kurze Arbeitspausen zu überbrücken. Einzelne Systemkomponenten schalten sich ab, wenn sie nicht beme nötigt werden – zum Beispiel Bildschirm oder Festplatte. Der SleepModus kann automatisch über die Energiesparfunktion oder manuell eingestellt werden. Von Bildschirmschonern wird abgeraten: Bewegte Symbole erhöhen sogar den Stromverbrauch.
Drucker und Scanner befinden sich häufig stundenlang im Bereitschaftsmodus, ohne dass sie wirklich benötigt werden. Das geht so weit, dass häufig die Stromkosten, die durch die langen Stand-by-Phasen entstehen, höher als die Kosten für die kurzen Arbeitsvorgänge sind. Das häufige Ein- und Ausschalten von Druckern ist allerdings auch nicht zu empfehlen. Denn in der Regel spülen die Geräte nach dem Einschalten erst einmal die Druckdüsen durch – das kostet Druckerflüssigkeit. Sinnvoller ist es, den Drucker grundsätzlich ausgeschaltet zu lassen, am besten mehrere Druckaufträge zu sammeln und das Gerät erst dann einzuschalten, wenn man die Ausdrucke tatsächlich braucht.
Auch dem Router sollte man Pausen gönnen. Viele Router verfügen über eine Zeitschaltfunktion und können damit so programmiert werden, dass sie sich automatisch in der Nacht abschalten – was sinnvoll ist, sofern man in dieser
Zeit auf das Festnetztelefon verzichten kann. Ansonsten kann zumindest die WLAN-Funktion über Nacht automatisch abgeschaltet werden.
Ein weiterer Tipp: unnötige Funktionen am WLAN-Router deaktivieren. Wird zum Beispiel ein Festnetztelefon genutzt, das über die Telefonbuchse und via Kabelanschluss arbeitet, kann in den Router-Einstellungen das DECTModul ausgeschaltet werden. Der PC kann per Kabel angeschlossen werden.
Und zudem sollte man gerade nicht verwendete WLAN-Geräte vom Router trennen. Denn dieser sendet immer wieder kleine Datenpakete an alle verbundenen Geräte, um deren Verfügbarkeit zu prüfen. Das kostet dauerhaft Strom. Außerdem lässt sich über das Powermanagement die WLAN-Leistung verringern. Dabei ist es hilfreich, den Router so in der Wohnung zu positionieren, dass sein Abstand zu den wichtigsten Geräten möglichst klein ist.
Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!